Michael Scharang

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Daten zur Person
Personenname Scharang, Michael
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 37430
GND 118841769
Wikidata Q112999
Geburtsdatum 3. Februar 1941
Geburtsort Kapfenberg
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Autor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Förderungspreis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1976)
  • Preis der Stadt Klagenfurt (Verleihung: 1969)
  • Förderungspreis des Bundesministeriums für Unterricht und Kunst für Fernsehspiele (Verleihung: 1984)
  • Österreichischer Würdigungspreis für Literatur (Verleihung: 1996)
  • Literaturperis des Landes Steiermark (Verleihung: 2000)
  • Fernsehpreis der Österreichischen Erwachsenenbildung (Verleihung: 2005)
  • Romy Jurypreis (Verleihung: 2006)


Michael Scharang, * 3. Februar 1941 Kapfenberg, Schriftsteller

Biografie

Michael Scharang entstammt einer Kapfenberger Arbeiterfamilie, der Vater war Schlosser. Nach der Matura studierte er ab 1960 an der Universität Wien Theaterwissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte. Sein Studium schloss er 1965 mit einer Dissertation über die Dramen Robert Musils ab. Noch während des Studiums publizierte er erste literarische und essayistische Arbeiten. Innerhalb des literarischen Aufbruchs der späten 1960er Jahre positionierte sich Scharang dezidiert links und grenzte sich, trotz eines ähnlichen sprachkritischen Verfahrens, in einer marxistisch-materialistischen Ästhetik von Autoren wie Peter Handke ab. Scharang wollte die Methoden der Konkreten Poesie für politische Innovationen genutzt wissen. Sein literarisches Debüt „Verfahren eines Verfahrens“ wurde in der Literatur- und Kulturkritik stark beachtet, genauso wie seine theoretische Arbeiten, zusammengefasst im Essayband „Zur Emanzipation der Kunst“ (1971). Seine Romane „Charly Traktor“ (1973) und „Der Sohn eines Landarbeiters“ (1976) waren Umsetzungen seines Anspruchs, die Verheerungen der Arbeitswelt kritisch darzustellen und zu analysieren. Der Roman „Der Lebemann“ (1979) war ein Versuch, sich auch als Unterhaltungs- und Krimischriftsteller zu positionieren. Aufsehen erregte sein Prosaband „Harry. Eine Abrechnung“, der als Scharangs Abrechnung mit seiner eigenen Rolle als Schriftsteller rezipiert wurde: Ein jugendlicher Outsider bilanziert gegenüber einem Schriftsteller das Desaster seines Lebens. Zwei Amerikaromane („Auf nach Amerika“, 1992; „Das Jüngste Gericht des Michelangelo Spatz“, 1998) und „Komödie des Alterns“ (2010), einem Porträt einer Männerfreundschaft, erprobten neue literarische Terrains und fanden geteilte Kritik. Michael Scharang betätigte sich auch als Verfasser von Drehbüchern, die österreichische Zeitgeschichte kritisch aufarbeiteten und in Verfilmungen und Fernsehproduktionen umgesetzt wurden: „Das doppelte Leben“ (1981), „Mein Mörder“ (gemeinsam mit seiner Tochter Elisabeth Scharang). Bei „Die Kameraden des Koloman Wallisch“(1983) und „Eine Heimkehrergeschichte“ (1985) führte er auch Regie. Heftige Reaktionen löste Scharangs journalistisches Lob auf ÖVP-Staatssekretär Franz Morak aus, was als Sympathieerklärung für die schwarz-blaue Regierung gewertet wurde. Scharang schaltete sich in den Jahren nach 2000 immer wieder mit Essays und Polemiken in aktuelle politische Debatten ein. Michael Scharang lebt in Wien.

Literatur

  • Gerhard Fuchs/ Paul Pechmann [Hg.]: Michael Scharang. Studien, Essays, Dokumente. Graz: Droschl 2002 (Dossier 19)


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