Matthäus Kaspar Salzer

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Daten zur Person
Personenname Salzer, Matthäus Kaspar
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1895
GND 129239801
Wikidata Q55676680
Geburtsdatum 1. Jänner 1799
Geburtsort Wien
Sterbedatum 4. Jänner 1878
Sterbeort Wien
Beruf Fabrikant
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 9., Wiesengasse 26 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Matthäus Kaspar Salzer, * 11. Jänner 1799 Wien, † 4. Jänner 1878 Wien 9, Wiesengasse 26, Papierfabrikant, Gattin (1826) Appolonia Anna, geborene Leistler (1804-1844). Seine Familie stammte aus dem Böhmerwald, sein Vater Kaspar (* 3. Jänner 1741 Solnau, † 20. Jänner 1811 Fischamend) kam auf der Wanderschaft nach Wien, erwarb 1784 die Jahnsche Universitätsbuchdruckerei und 1798 die Papiermühle in Stattersdorf. Salzer war das 17. Kind der Familie und erlernte "die Handlung in der Stadt Tulln bey dem bürgerlichen Handelsmann Anton David", anschließend trat er bei dem bürgerlichen Sattlermeister und landesbefugten Wagenfabrikanten Georg Hüttner in Wien in die Lehre; 1817 freigesprochen, half er seinem Bruder Franz (1789-1845), der die Papiermühle in Stattersdorf leitete. Nach dem Tod seines Bruders Andreas (1799-1825), der eine Nürnberger-Warenhandlung im Deutschen Ordenshaus am Stephansplatz besaß, schloss er mit dessen Witwe einen Gesellschaftsvertrag zur gemeinsamen Fortführung des Geschäfts; ein Jahr später heiratete er mit Dispens seine Schwägerin. Am 24. Oktober 1826 wurde die Firma "Matthäus Salzer" protokolliert. Salzer erzielte gute Geschäftserfolge, beteiligte sich an den Papiermühlen in Wiener Neustadt und Ebenfurth, gründete mit Leopold Mayr die Ebenfurther Baumwollspinnerei, kaufte von seiner verwitweten Schwägerin Theresia die Papiermühle in Stattersdorf, erwarb 1850 noch eine Papierfabrik in Ober-Eggendorf und erhielt am 20. Jänner 1857 die "Landesfabrikbefugnis für Papier". Am 1. März 1866 kaufte er die Carl Ueberreutersche Buchhandlung und Schriftgießerei, erhielt am 23. Mai 1866 die Konzession und begann mit der Modernisierung des Betriebs; 1875 beschäftigte er bereits 130 Arbeiter. Hier sind besonders seine sozialen Leistungen, wie ungekürzte Lohnauszahlung im Krankheitsfall und eine Woche bezahlter Erholungsurlaub pro Jahr, hervorzuheben. Ueberreuter Verlag.


Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Rudolf von Granichstaedten-Czerva / Josef Mentschl / Gustav Otruba: Altösterreichische Unternehmer. 110 Lebensbilder. Wien: Bergland-Verlag 1969, S. 104 ff.
  • Gustav Holzmann: Unternehmer aus Niederösterreich. Handwerker, Kaufleute und Industrielle aus 5 Jahrhunderten. Wien: Eigenverlag der Handelskammer Niederösterreich 1967, S. 69 ff.
  • Viktor Thiel: Die Buchdrucker- und Papiererfamilie Salzer. Wien: Selbstverlag 1938
  • Eduard Castle: Geschichte einer Wiener Buchdruckerei 1548-1948. Wien: Ueberreuter 1948
  • Thomas F. Salzer [Red.]: Carl Ueberreuter Druck und Verlag. 100 Jahre im Besitz der Familie Salzer. Wien: Ueberreuter 1966
  • Das Heimatmuseum Alsergrund. Mitteilungsblatt des Museumsvereines Alsergrund 138 (1994), S. 7