Margit Bokor

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Daten zur Person

Margit Bokor, * 1. Juni 1903 Losonc (Österreich-Ungarn), † 9. November 1949 New York (USA), Sängerin (Sopran, Koloratursoubrette), Opernsängerin.

Biografie

Bokor erhielt in Budapest und Wien Gesangsunterricht und debütierte 1928 an der Nationaloper in Budapest. Von 1928 bis 1930 war sie am Opernhaus Leipzig engagiert, 1930 hatte sie ein Gastspiel in Berlin und von 1930 bis 1933 war sie an der Semperoper Dresden. 1933 kehrte sie nach Wien zurück, wo sie an der Wiener Staatsoper vom 1. September 1933 bis 13. März 1938 Mitglied war.

Ab 1934 sang sie auch bei den Salzburger Festspielen. Neben ihren Hauptrollen "Oktavian", "Cherubin" u. a. kreierte sie die Rolle der "Zdenka" in „Arabella" (Erstaufführung an der Staatsoper 21. Oktober 1933). Nach dem sogenannten Anschluss 1938 wurde sie durch die Direktion der Wiener Staatsoper mit sofortiger Wirkung beurlaubt, da sie trotz ihres römisch-katholischen Glaubens als "Volljüdin" galt. Sie erhielt keinen Anspruch auf Pension und mit 1. Juni 1938 wurde ihr Dienstverhältnis aufgelöst.

Ende 1938 emigrierte sie über Paris in die USA. Dort konnte sie an großen Häusern, unter anderem in New York, St. Louis, Chicago, Philadelphia und Rio de Janeiro noch Karriere machen. Ab 1947 war sie Ensemblemitglied der City Centre Opera in New York City.

Nach schwerer Krankheit verstarb sie 1949 und wurde am Calvary Friedhof in Woodside Queens County in New York beigesetzt. Ein Komitee bestehend aus Bokors Freunden gründete nach ihrem Tod einen nach ihr benannten Memorial Fund of Columbia University.

Literatur

  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 146
  • Josef Fraenkel: The Jews of Austria. London: Vallentine 1967

Weblinks