Leopold Anton Gölis

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Daten zur Person
Personenname Gölis, Leopold Anton
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., Sanitätsrat
Geschlecht männlich
PageID 25688
GND 136215688
Wikidata Q1669087
Geburtsdatum 19. Oktober 1764
Geburtsort Weißenbach, Steiermark
Sterbedatum 20. Februar 1827
Sterbeort Wien
Beruf Arzt, Pädiater
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof
Grabstelle
  • 1., Wollzeile 19 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Leopold Anton Gölis, * 19. Oktober 1764 Weißenbach, Steiermark, † 20. Februar 1827 Stadt 779 (1, Wollzeile 19; Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof [Waldmüllerpark]), Kinderarzt.

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. 1793) wirkte Gölis als praktischer Arzt und widmete sich vor allem dem Studium von Kinderkrankheiten. Nach dem Tod von Johann Josef Mastalier übernahm er das von diesem 1787 gegründete "Kinderkrankeninstitut" (ein Ambulatorium in der Wollzeile, das der unentgeltlichen Behandlung von Kindern mittelloser Eltern diente) und wirkte an diesem 32 Jahre als Direktor; hier praktizierte er auch die auf Edward Jenner zurückgehende Kuhpockenimpfung. 1821 berief ihn Erzherzogin Marie Louise als Leibarzt ihres Sohnes, des Herzogs von Reichstadt.

Gölis war einer der bedeutendsten Pioniere für die Entwicklung der Kinderheilkunde zum Spezialfach. Seine Kenntnisse und Erfahrungen veröffentlichte er als "Praktische Abhandlungen über die vorzüglicheren Krankheiten des kindlichen Organismus" (2 Hefte, 1 1815-1820, 2 1818-1824). Kaiserlicher Sanitätsrat.

Literatur

  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 54 ff.
  • Marius Kaiser: Primararzt Dr. Lepold Gölis, der Promotor der Pockenschutzwiederimpfung in Österreich. In: Mitteilungen der Österreichischen Sanitätsverwaltung 57 (1956), Heft 4
  • Franz Liharzik: Festrede über das Leben und Wirken des verstorbenen Herrn kaiserlichen Sanitätsrathes Dr. Leopold Anton Gölis ... Wien 1864
  • Eugene Stransky: Leopold Anton Goelis. A forgotten pioneer of modern pediatrics. In: Bulletin Hististory of Medicine 19 (1946), S. 226 ff.

Weblinks