Laurenz Widholz

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Portrait von Laurenz Widholz (1919)
Daten zur Person
Personenname Widholz, Laurenz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8644
GND 1147998264
Wikidata Q1808269
Geburtsdatum 2. Mai 1861
Geburtsort Frainspitz, Mähren
Sterbedatum 19. November 1926
Sterbeort Wien
Beruf Tischler, Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 29. Oktober 1927
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle Abteilung ALI, Nummer 81
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname laurenzwidholz.jpg
Bildunterschrift Portrait von Laurenz Widholz (1919)
  • 6., Loquaiplatz 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Reichsratsabgeordneter (17.06.1907 bis 12.11.1918)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (10.11.1920 bis 19.11.1926)
  • Vorsitzender der Reichskommission der Krankenkassen Österreichs
  • Gehilfenobmann der Genossenschaft der Tischler Wiens (22.06.1890 bis 02.05.1926)
  • Obmann des Verbands der Genossenschaftskrankenkassen (01.04.1896 bis 1926)
  • Landeshauptmann-Stellvertreter von Niederösterreich (20.05.1919 bis 10.11.1920)
  • Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung (04.03.1919 bis 31.05.1919)
  • Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung (21.10.1918 bis 16.02.1919)

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 7. Mai 1926)

Laurenz Widholz, * 2. Mai 1861 Frainspitz (Mähren), † 19. November 1926 Wien, Tischler, Politiker.

Biografie

Laurenz Widholz kam als unehelicher Sohn einer Bauernmagd auf die Welt. Er absolvierte eine zweiklassige Volksschule in seinem Geburtsort und eine Tischlerlehre in Wien. Anschließend war er 20 Jahre lang als Tischlergehilfe in Wien tätig. Bereits in den 1880er Jahren wurde er gewerkschaftlich aktiv. Von 1890 bis zu seinem Tod war er Gehilfenobmann der Genossenschaft der Tischler Wiens. 1891 gehörte er zu den Mitbegründern der bis 1919 unregelmäßig erscheinenden Zeitschrift "Volkstribüne. Organ für die Interessen des arbeitenden Volkes Wien". Ab 1896 fungierte er als Obmann des Verbandes der Genossenschaftskrankenkassen (ab 1916: Verband der Krankenkassen Wiens und Niederösterreichs). Zudem war er 20 Jahre lang Vorsitzender der Reichskommission der Krankenkassen.

Nach der Einführung des allgemeinen Männerwahlrechts gehörte Laurenz Widholz von 1907 bis 1918 dem Reichsrat an. Von Mai 1919 bis November 1920 war er Landeshauptmann-Stellvertreter von Niederösterreich, anschließend bis zu seinem Tod Abgeordneter zum Nationalrat. Er gilt als Wegbereiter eines modernen Sozialversicherungssystems und setzte sich insbesondere für die Arbeiterversicherung ein. Widholz war verheiratet und hatte vier Kinder.


Quellen

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 229
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 82
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 167
  • Biographisches Handbuch des NÖ Landtages 1861−1921: Laurenz Widholz [Stand: 18.11.2019]
  • Österreichisches Parlament: Laurenz Widholz [Stand: 18.11.2019]