Karl Eugen Leopoldstätter

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Daten zur Person
Personenname Leopoldstätter, Karl Eugen
Abweichende Namensform Efendi, Mehmed
Titel
Geschlecht männlich
PageID 14315
GND
Wikidata
Geburtsdatum
Geburtsort
Sterbedatum 17. März 1727
Sterbeort
Beruf Imam, Kaffeesieder
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 16.11.2017 durch WIEN1.lanm09bum
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 1., Hafnersteig 7 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Leopoldstätter Karl Eugen, * ?, † 17. März 1727 Stadt 715 „bey zwölf Aposteln auf der alten Bürgermusterung" (1, Hafnersteig 7; Stephansfreithof), Imam, Kaffeesieder. Als der Gesandte des türkischen Sultans Ibrahim Aga Anfang Jänner 1715 zu Verhandlungen an den Wiener Hof geschickt wurde und nach einem Zwischenaufenthalt in Belgrad am 2. Mai 1715 hie eintraf, befand sich in seinem Tross als Muezzin auch Imam Mehmed Effendi. Die Gesandtschaft wurde im Leixingerischen Haus in der Leopoldstadt (2, Obere Donaustraße 87) untergebracht. Am 13. Mai wurde die osmanische Abordnung beim Hofkriegsrat im Stadtpalais des Prinzen Eugen (1, Himmelpfortgasse 8) zur Audienz empfangen, am 10. September fand die Abschlussaudienz bei Prinz Eugen statt, an der Mehmed Effendi nicht teilnahm. Er entschloss sich, in Wien zu bleiben, konvertierte zum Katholizismus und wurde am 25. Dezember 1715 zu St. Stephan getauft. Wie viele seiner konvertierten Landsleute wurde auch Mehmed Effendi Kaffeesieder. Er verkaufte den Kaffee teils auf der Straße, teils in einem Kaffeezelt; bis 1723 lebte er in der Leopoldstadt, nach der er sich den Zunamen gab (die Vornamen entsprechen jenen des Kaisers [Karl VI.] und des Prinzen Eugen).

Literatur

  • Karl Teply: Karl Eugen Leopoldstätter alias Mehmed Effendi - ein hofbefreiter Kaffeesieder im Wien Kaiser Karls VI. In: Wiener Geschichtsblätter 27 (1972), S. 374 ff.