Journal des österreichischen Lloyd
Lloyd, Journal des österreichischen, gegründet 1836, kam nach den Oktoberereignissen 1848 ab 7. November sechsmal wöchentlich heraus und wurde ab 26. Dezember von Eduard Warrens redigiert, der publizistische Begabung mit bestechender Dialektik und brillantem Stil vereinigte. Die Hauptbedeutung der Zeitung lag in der außenpolitischen Berichterstattung; ab 17. November erschien in unregelmäßigen Abständen ein Feuilleton, ab 1852 gab es einen Lokalteil. Die Zeitung näherte sich inhaltlich einem „Weltblatt". Sie befürwortete eine Rückkehr des Absolutismus, nahm sich jedoch trotz ihres offiziösen Charakters Freiheiten heraus, die in der Regierung nicht gebilligt wurden (etwa Artikelserie gegen das Konkordat). Im Dezember 1854 wurde die Zeitung eingestellt.
Als Nachfolgeblatt wurde am 25. Februar 1855 (als Organ des Handels- beziehungsweise Finanzministers Brück) die "Österreichische Zeitung" gegründet. Sie erschien sechsmal wöchentlich als vierseitiges Morgen- und zweiseitiges Abendblatt (Schwerpunkt Außenpolitik); die Zeitung, deren Leitartikel Anfang der 1850er Jahre der Privatsekretär Brucks, Isidor Heller, schrieb und die in der neoabsolutistischen Ära und unter Schmerling offiziösen Charakter hatte, stellte 1866 ihr Erscheinen ein.
Literatur
- Kurt Paupié: Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 140 ff.
- Kurt Paupié: Handbuch der Österreichischen Pressegeschichte 1848-1959. Band 1. Wien: Wilhelm Braumüller 1960, S. 126