Josef von Manowarda

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Daten zur Person
Personenname Manowarda, Josef von
Abweichende Namensform
Titel Kammersänger
Geschlecht männlich
PageID 22909
GND 116734957
Wikidata Q1645424
Geburtsdatum 3. Juli 1890
Geburtsort Krakau
Sterbedatum 23. Dezember 1942
Sterbeort Berlin
Beruf Sänger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Manowarda Josef von, * 3. Juli 1890 Krakau, † 23. Dezember 1942 Berlin, Opernsänger (Bass; sein Stimmumfang reichte bis zum Heldenbariton), Gattin Nelly Pirchhoff, Opernsängerin. Wollte ursprünglich die diplomatische Laufbahn einschlagen und studierte Philosophie an der Universität Graz, nahm jedoch auch Gesangs- und Sprechunterricht. 1911-1915 sang er am Grazer Stadttheater, 1915-1918 an der Wiener Volksoper, 1918/1919 an der Hofoper Wiesbaden und 1919-1935 an der Staatsoper, an der er alle großen Basspartien übernahm; 1932-1935 war er gleichzeitig Professor an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. 1935 folgte er einem Ruf an die Berliner Staatsoper, kam jedoch 1938, 1941 und 1942 als Gast nach Wien zurück. Seine grössten Erfolge hatte er in Opern von Wagner, Mozart und Strauss, war aber auch ein gefeierter Konzertsänger. Ab 1932 sang er des öfteren bei den Salzburger, ab 1931 bei den Bayreuther Festspielen.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Josef von Manowarda war bereits vor 1933 NSDAP-Mitglied. Er blieb auch nach dem Parteiverbot in Österreich parteipolitisch aktiv tätig, indem er Propaganda betrieb oder nationalsozialistische Schriften und Bücher verteilte. Zudem erfreute er sich großer Beliebtheit bei der nationalsozialistischen Führungselite.

Manowardagasse

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 199
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier der Wiener Staatsoper 1969, S. 124
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, S. 169
  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 195
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 80–82
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013