Josef Weninger

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Daten zur Person
Personenname Weninger, Josef
Abweichende Namensform
Titel Dr., Univ.Prof.
Geschlecht männlich
PageID 38587
GND 139642560
Wikidata Q88684
Geburtsdatum 15. Mai 1886
Geburtsort Salzburg
Sterbedatum 28. März 1959
Sterbeort Wien
Beruf Anthropologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 21.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 2. April 1959
Friedhof Gersthofer Friedhof
Grabstelle Gruppe 1, Reihe 6, Nummer 59A

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenpräs.d.Verein.f.öst.Volkskunde

Josef Weninger, * 15. Mai 1886 Salzburg, † 28. März 1959 Wien, Anthropologe.

Biografie

Josef Weninger wuchs als Sohn eines Kaufmanns in Salzburg auf. Nach der Matura (1904) ging er nach Wien, um zunächst an der Technischen Hochschule Bauingenieurwesen zu studieren, wechselte dann jedoch an die Universität Wien und studierte hier Archäologie, Volks- und Völkerkunde, Anthropologie und Geografie. Zu seinen akademischen Lehrern zählten Moritz Hoernes, Michael Haberlandt, Eugen Oberhummer und Rudolf Pöch, dessen Assistent er schon während seines Studiums wurde.

Von 1918 bis 1927 arbeitete Weninger als Konservator im Bundesdenkmalamt, seit 1925 war er Mitherausgeber der "Zeitschrift für Rassenkunde" sowie "Volk und Rasse". 1926 habilitierte er sich für Anthropologie an der Universität Wien, im darauffolgenden Jahr ernannte man ihn zum außerordentlichen Professor und 1934 zum ordentlichen Professor und Vorstand des Anthropologischen Instituts. Weninger beschäftigte sich vor allem mit physischer Anthropologie, Rassenkunde und Erbbiologie. 1937 fungierte er als korrespondierendes Mitglied der Akademie der Wissenschaften.

Da seine Frau Margarete jüdischer Herkunft war, wurde Josef Weninger 1938 von der Universität beurlaubt. 1939 schloss man ihn aus der Akademie der Wissenschaften aus. Der nationalsozialistische Dekan Viktor Christian ermöglichte es ihm aber, weiterhin wissenschaftlich zu arbeiten. 1941 wurde Weninger ans Museum des Reichsgaues Niederdonau in Wien arbeitsverpflichtet.

1945 kehrte Weninger wieder als Professor und Leiter des Anthropologischen Instituts an die Universität Wien zurück. Ab 1948 lehrte auch seine Frau als Privatdozentin am Institut, im selben Jahr wurde Weninger zum Ordinarius der philosophischen Fakultät ernannt.1955 emeritierte er.

Weningers rassen- und erbbiologische Forschungstätigkeit wird mittlerweile kritisch betrachtet.

Werke (Auswahl)

  • Josef Weninger: Grabfunde der jüngsten Bronzezeit von Skotniki bei Krakau. Wien: Erste Wiener Vereins-Buchdruckerei 1915
  • Josef Weninger: Eine morphologisch-anthropologische Studie durchgeführt an 100 westafrikanischen Negern als Beitrag zur Anthropologie von Afrika. Wien: Verlag der Anthropologischen Gesellschaft 1927
  • Franz Leonhard / Josef Weninger: Die Funde aus den prähistorischen Pfahlbauten im Mondsee. Wien: Anthropologische Gesellschaft 1927
  • Josef Weninger: Zur anthropologischen Betrachtung der Irisstruktur. Wien: Selbstverlag der Anthropologischen Gesellschaft 1932
  • Josef Weninger: Die anthropologischen Methoden der menschlichen Erbforschung. Berlin: Springer 1940
  • Josef Weninger: Eine seltsame Mehrbestattung aus der frühen Bronzezeit von Schleinbach in Niederdonau (= Niederdonau. Natur und Kultur, 10). Wien [u. a.]: Kühne 1941
  • Josef Weninger: Abkauungserscheinungen an Gebissen urgeschichtlicher Schädel aus Niederösterreich. Wien: Urban & Schwarzenberg 1946
  • Josef Weninger: Armenier. Ein Beitrag zur Anthropologie der Kaukasusvölker. Wien: Rohrer in Komm. 1951
  • Josef Weninger / Margarete Weninger: Frühbronzezeitliche Skelette aus Schleinbach in Niederösterreich. Wien: Deuticke 1954

Quellen

Literatur

  • Festschrift zum 70. Geburtstag von Professor Dr. Josef Weninger. Wien: Deuticke 1956

Weblinks