Josef Baldrmann

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Daten zur Person
Personenname Baldrmann, Josef
Abweichende Namensform Baldermann, Josef
Titel
Geschlecht männlich
PageID 36110
GND 1132622735
Wikidata
Geburtsdatum 28. Februar 1903
Geburtsort Wien
Sterbedatum 2. März 1943
Sterbeort Berlin
Beruf Werkzeugfräser, Widerstandskämpfer
Parteizugehörigkeit Sozialdemokratische Arbeiterpartei, Kommunistische Partei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.04.2020 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Josef Baldrmann (auch: Baldermann), * 28. Februar 1903 Wien, † 2. März 1943 Berlin-Plötzensee; Werkzeugfräser; Widerstandskämpfer.

Biografie

Josef Baldrmann übte den Beruf eines Werkzeugfräsers bzw. Werkzeugdrehers aus. Zuletzt arbeitete er in der Metallwarenfabrik Blau. Gemeinsam mit seinem Arbeitskollegen Walter Schopf (1922-1943) sammelte er in der NS-Zeit Geld für die Familien von Inhaftierten, verbreiteten illegale Flugschriften und half beim Aufbau von Widerstandsgruppen. Am 29. Juli 1941 wurde Baldrmann wegen kommunistischer Betätigung festgenommen, am 16. Juni 1942 vom Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof wegen "Vorbereitung zum Hochverrat" angeklagt und am 2. März 1943 in Berlin-Plötzensee enthauptet. Ihm war vorgeworfen worden, dass er mit seinem Mitangeklagten Karl Wyt der Bezirksleitung Wien-Brigittenau der illegalen Kommunistischen Partei Österreichs angehört, mit mehreren in großen Fabriksbetrieben gegründeten Betriebszellen in Verbindung gestanden und diese mit hochverräterischen Druckschriften beliefert habe.

Betriebsangehörige der Metallwarenfabrik Blau stifteten eine Gedenktafel für Josef Baldrmann und Walter Schopf, die 1955 an der Fabrik (Wien 20, Hellwagstraße 6), enthüllt und nach deren Abbruch 1971 auf das an derselben Stelle neu errichtete Wohnhaus übertragen wurde. Baldrmanns Name ist weiters auf einer Gedenktafel für Angehörige der tschechischen und slowakischen Minderheit, die Opfer der NS-Verfolgung wurden, in Wien 10, Leibnitzgasse 10, und am Mahnmal für die Opfer des Widerstandes der tschechischen und slowakischen Minderheit in Wien auf dem Wiener Zentralfriedhof angeführt. 2013 wurde eine städtische Wohnhausanlage in Wien-Brigittenau nach ihm benannt.

Literatur

  • Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes [Hg.]: Gedenken und Mahnen in Wien 1934-1945. Wien: Deuticke 1988
  • Wolfgang Neugebauer: Der Österreichische Widerstand. Wien: Edition Steinbauer 2008
  • Marianne Enigl: Baldermann. Wien 1903 - Berlin-Plötzensee 1943. Eine Arbeitergeschichte im Roten Wien. Wien: Mandelbaum 2017
  • KZ-Verband: Josef Baldrmann [Stand: 17.03.2017]
  • KZ-Verband: Gemeindebau nach Josef Baldrmann benannt [Stand: 17.03.2017]