Johann Heinrich Pestalozzi

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Daten zur Person
Personenname Pestalozzi, Johann Heinrich
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 366924
GND 118592912
Wikidata Q105428
Geburtsdatum 12. Jänner 1746
Geburtsort Zürich 4068038-1
Sterbedatum 17. Februar 1827
Sterbeort Brugg, Aargau 4090211-0
Beruf Pädagoge
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Französisches Ehrenbürgerrecht (Übernahme: 1792)
  • Orden des Heiligen Wladimir 4. Klasse (Übernahme: 1814)

Johann Heinrich Pestalozzi, * 12. Januar 1746 Zürich, † 17. Februar 1827 Brugg/Kanton Aargau, Pädagoge und Sozialreformer.

Biografie

Frühe Jahre

Der aus einer bürgerlichen Familie stammende Pestalozzi erhielt bereits als Kind großzügigen Bildungszugang. Sein Vater war der Chirurg Johann Baptist Pestalozzi und entstammte einer Handelsfamilie. Von 1751 bis 1765 besuchte Johann Heinrich Pestalozzi die Elementar- und Lateinschule. Schon früh kam er mit Persönlichkeiten der Schweizer Aufklärung in Kontakt und erfuhr erste Einflüsse durch die Lehren von Jean Jaques Rousseau. Ein begonnenes Jus- und Theologiestudium am Collegium Carolinum in Zürich brach er ab. In seiner kurzen Studienzeit wurde er stark von dem Aufklärer Johann Jakob Bodmer beeinflusst. Nach seinem Studienabbruch entschied er sich dazu, eine landwirtschaftliche Lehre abzuschließen. Im Jahr 1769 heiratete er Anna Schultheß, die er zwei Jahre zuvor kennengelernt hatte.

Pädagogische Tätigkeit

Pestalozzi gilt als ein Pionier in der Anschauungspädagogik und der daraus resultierenden Reformpädagogik. Besonders konzentrierte er sich auf die Elementarbildung von Kindern, die noch vor der Schule beginnen sollte. Hier ging es ihm vor allem darum, die intellektuellen, sittlich-religiösen und handwerklichen Fähigkeiten von Kindern zu fördern. 1769 gründete er das Landgut Neuhof und wandelte es zu einer Erziehungsanstalt um, wo er seine pädagogischen Ansätze erstmals in die Praxis umsetzte. Von 1800 bis 1804 leitete er eine Schule in Burgdorf und baute zusammen mit Philipp Emanuel von Fellenberg eine Heimschule auf, die er bis 1825 leitete. Die Schule wurde aufgrund ihrer damals unüblichen pädagogischen Praktiken international bekannt. Pestalozzi sprach sich stets für die Anerkennung der Menschenwürde durch die Überwindung von Standesunterschieden sowie für unbegrenzten Bildungszugang für alle Menschen aus.

Ableben und Nachlass

Im Februar 1827 verstarb Pestalozzi im Alter von 81 Jahren nach schwerer Krankheit. Er hinterließ neben seinen pädagogischen Lehren auch einzelne Schriftstücke, die für die spätere Pädagogiklehre international wegweisend werden sollten. In Wien erinnern der Pestalozzihof, in dem sich auch eine Bronzestatue befindet, und eine Gedenktafel in der Volksschule Pfeilgasse an den Reformpädagogen. Im ersten Bezirk gibt es eine nach ihm benannte Gasse, bis 1955 gab es zudem im 13. Wiener Gemeindebezirk eine Pestalozzigasse (heutige Swobodagasse).


Literatur


Johann Heinrich Pestalozzi im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.