Johann Christoph Gottlieb

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Daten zur Person
Personenname Gottlieb, Johann Christoph
Abweichende Namensform Gottlieb, Johann Christof
Titel
Geschlecht männlich
PageID 365691
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1737
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 8. November 1798
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • Seilergasse 12 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Christoph Gottlieb, * 1737 Wien, † 8. November 1798 Wien, Schauspieler.

Biografie

Als Mitglied der Brennerischen Gesellschaft debütierte Gottlieb 1755 in Brünn, er trat danach bei verschiedenen kleineren Truppen auf, unter anderem 1759 bei Sebastiani in Augsburg. Im Dezember 1763 wurde er Mitglied des Wiener Nationaltheaters und spielte Bediente, Bauern und niedrige komische Rollen, in Stegreifkomödien schuf er sich die Gestalt des "Ja(c)kerl". Eine der ersten nachweisbaren Rollen Gottliebs war 1765 Bernhardel in Franz von Heufelds "Die Haushaltung nach der Mode oder was soll man für eine Frau nehmen?", weitere, von Gottlieb verkörperte Rollen waren unter anderem: 1771 Graf von Reitbahn in Cornelius Hermann Paul von Ayrenhoffs "Der Postzug oder die noblen Passionen"; 1773 Michel in "Der Jurist und der Bauer" von Johann Rautenstrauch, Kapitän Stuntz in "Die bestrafte Neugierde oder Wo man sehen soll, sieht man nicht", Kasper in "Der Tadler nach der Mode oder Ich weiß es besser", Flink in "Der Deserteur aus Kindesliebe", Dumpf in "Frau Marjandel oder Die natürliche Zauberey", 1777 Jackerle in "Die Wildschützen", alle von Gottlieb Stephanie d. J.; 1781 Schulmeister Affenpreis in "Das Findelkind", 1785 Thomas in "Der eiserne Mann", beide von Alois Friedrich Graf von Brühl; 1789 Peter in Joseph Richters "Narrheit, Liebe und Edelmuth" und 1791 Bernard in Franz Kratters "Die Kriegskameraden". Am 1. März 1793 wurde er pensioniert. Schink (siehe Literatur) hebt in seiner Charakteristik hervor, dass Gottlieb zu den "vorzüglichen Schauspielern" (Seite 49) gehört. Das Spezielle an seinem Spiel sei, dass er die komischen Rollen ernst spielt, er mache keine Grimassen und Verzerrungen, sondern er ist "der wirklich komische Mensch" (Seite 50).

Er war seit 1766 mit seiner Kollegin Maria Anna Gottlieb verheiratet. Ihre beiden Töchter Josepha Doppler und Anna Gottlieb waren Schauspielerin bzw. Sängerin.

Quelle

Literatur

  • Burgtheater 1776–1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Gustav Zechmeister: Die Wiener Theater nächst der Burg und nächst dem Kärntnerthor von 1747 bis 1776. Im Anhang: Chronologisches Verzeichnis aller Ur- und Erstaufführungen. Wien [u.a.]: Böhlau 1971
  • Das Burgtheater. Statistischer Rückblick auf die Tätigkeit und die Personalverhältnisse während der Zeit vom 8. April 1776 bis 1. Januar 1913 [...]. Ein theaterhistorisches Nachschlagebuch (zusammengestellt von Otto Rub. Mit einem Geleitwort von Hugo Thimig) Wien: Knepler 1913
  • Katalog der Portrait-Sammlung der k.u.k. General-Intendanz der k.k. Hoftheater. Zugleich ein biographisches Hilfsbuch auf dem Gebiet von Theater und Musik, 2. Abteilung, Gruppe 4 Wiener Hoftheater, Wien: Künast 1892
  • Friedrich Johann von Reden-Esbeck: Deutsches Bühnen-Lexikon [...]. Band 1, Eichstätt und Stuttgart: Krüll 1879
  • Gallerie von Teutschen Schauspielern und Schauspielerinnen der ältern und neuern Zeit. Wien: Edler von Epheu 1783
  • Johann Friedrich Schink: Zusätze und Berichtigungen zu der Gallerie der teutschen Schauspieler und Schauspielerinnen. Wien: Sonnleithner 1783