Jina Mahsa Amini

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Daten zur Person
Personenname Amini, Jina
Abweichende Namensform Amini, Mahsa; Amini, Jina Mahsa
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 367609
GND 1268486205
Wikidata
Geburtsdatum 21. September 1999
Geburtsort Sappez
Sterbedatum 16. September 2022
Sterbeort Teheran 4059304-6
Beruf Studentin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 14.11.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Jina (Mahsa) Amini, * 21. September 1999 Sappez (Iran), † 16. September 2022 Teheran (Iran), Studentin.

Biografie

Jina (Mahsa) Amini wurde 1999 als zweites Kind einer kurdischen Familie in der iranischen Provinz Kurdistan geboren. Von ihrer Familie und Freunden wurde sie bei ihrem kurdischen Namen Jina gerufen, ihr offizieller Vorname ist allerdings der persische Name Mahsa, da bei der Namensgebung auf kurdische Familien entsprechend Druck ausgeübt wird. Nach der Schulzeit betrieb Jina Amini in ihrer Geburtsstadt Sappez ein Modegeschäft, das ihr Vater ihr geschenkt hatte. Gleichzeitig bereitete sie sich auf die Aufnahme an der Universität vor. Für Semesterbeginn im September 2022 hatte sie einen Studienplatz in der Stadt Urmia erhalten.

Im September 2022 reiste Jina Amini mit ihrer Familie nach Teheran, um Verwandte zu besuchen. Am 13. September, sie war mit ihrem Bruder und zwei Cousins in der Stadt unterwegs, wurde sie von der islamischen Sittenpolizei wegen "unislamischer Kleidung" festgenommen, da sie ihren Hidschab nicht korrekt getragen habe. Laut Aussagen von Zeug*innen wurde Jina Amini im Zuge der Polizeihandlung schwer misshandelt, was von den offiziellen Stellen dementiert wird. Laut Krankenhausberichten erlitt sie ein Schädel-Hirn-Trauma. Nach mehreren Tagen im Koma wurde sie am 16. September 2022 für tot erklärt.

Ihr Tod löste eine Protestwelle gegen das Mullah-Regime und für Frauenrechte aus – sowohl im Iran als auch weltweit. Zentrale Parole der Proteste ist "Frau, Leben, Freiheit" (englisch: Woman, Life, Freedom), ein politischer Slogan der Arbeiterpartei Kurdistans, der sich ins späte 20. Jahrhundert rückverfolgen lässt. Ab September 2022 fand er in Zusammenhang mit den Protesten nach Jina Aminis gewaltsamen Tod weltweit Verbreitung, so auch in Wien. Als Opfer von Polizeigewalt im Iran und als Symbolfigur der weltweiten, auch in Wien stattfindenden Protestbewegung kommt Jina Amini eine zentrale Stellung zu, ein anderweitiger Bezug der jungen Frau zu Wien liegt nicht vor. Im Oktober 2023 wurde im 22. Bezirk die Jina-Mahsa-Amini-Allee nach ihr benannt.


Literatur