Heribert Meisel

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Daten zur Person
Personenname Meisel, Heribert
Abweichende Namensform
Titel Dkfm.
Geschlecht männlich
PageID 29296
GND 106602187
Wikidata Q1543698
Geburtsdatum 15. Oktober 1920
Geburtsort Baden bei Wien
Sterbedatum 31. Oktober 1966
Sterbeort Wien
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Verdienstzeichen um das Land Wien (Übernahme: 8. September 1966)
  • Österreichischer Staatspreis für journalistische Leistungen im Interesse der Jugend Österreichischer Staatspreis für journalistische (Verleihung: 23. Dezember 1966)

Meisel Heribert, * 15. Oktober 1920 Baden bei Wien, † 31. Oktober 1966 Wien, Sportjournalist.


Heribert Meisel wurde am 15. Oktober 1920 in Baden bei Wien geboren. In seiner Jugend übte er die Sportarten Fußball, Skilauf, Schwimmen, Wasserball, Handball, Eishockey, Tischtennis und Tennis aus. Nach der Matura begann er Welthandel zu studieren. 1940 rückte er zur Deutschen Wehrmacht ein. Im Jahr 1941 organisierte er, in der litauischen Stadt Kaunas stationiert, eine Fußballmannschaft und schrieb in der Soldatenzeitung seiner Einheit erste Sportberichte. Kurz vor Kriegsende wurde Meisel zum Leutnant befördert. Das Kriegsende erlebte er in Ebensee.

Seine journalistische Tätigkeit begann er 1945 bei der "Salzkammergut-Zeitung". Für diverse Linzer Tageszeitungen schrieb er Sportberichte. Hier wurde er 1947 für das Linzer Studio des amerikanischen Rundfunksenders "Rot-Weiß-Rot" als Rundfunksprecher verpflichtet. Seine erste Reportage war über das Radrennen "Quer durch Österreich". Im Winter 1948 berichtete er von den ASKÖ-Skimeisterschaften. Den Sendeverantwortlichen und dem Publikum gefielen seine Berichte sehr gut. Im selben Jahr kommentierte er sein erstes Handballländerspiel (Österreich gegen Ungarn) und sein erstes Fußballländerspiel (Österreich gegen die Tschechoslowakei). Das Besondere an diesem Spiel war, dass es direkt aus Pressburg auf allen österreichischen Rundfunksendern übertragen wurde. Als Reaktion auf seinen Rundfunkbericht vom Fußballländerspiel Österreich gegen Deutschland am 23. September 1951 erhielt er mehr als 12.000 Briefe und Telegramme zugesendet. Im Jahr 1949 wechselte er in das Sendestudio nach Wien. Von 1954 bis 1966 war er Leiter des Sportressorts bei der Tageszeitung (Neuer) "Kurier". Bis 1955 war Heribert Meisel beim amerikanischen Rundfunksender "Rot-Weiß-Rot" beschäftigt und wechselte dann zum neuen Österreichischen Rundfunk; hier arbeitete der fachkundige, humorvolle und überall populäre österreichische Sportreporter bis zum seinem Tod. Heribert Meisel kommentierte für den Rundfunk die Olympischen Winterspiele 1952 in Oslo, und Helsinki. Es folgten die Olympischen Spiele 1956 in Squaw Valley und Melbourne, Rom 1960 und Tokio 1964. 1964 wurde im Fernsehen der erste „Sportstammtisch“, eine von Heribert Meisel erdachte und moderierte Sportsendung, ausgestrahlt. Bis zu seinem Tod leitete Meisel insgesamt 83 Sendungen. Die 84. Sendung konnte er aus Krankheitsgründen nicht mehr leiten.


Im Herbst 1965 erkrankte Heribert Meisel schwer. Am 8. September 1966 erhielt er das „Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich“ verliehen. Zur Überreichung des Ordens kam der damalige Bundesminister für Unterricht, Dr. Theodor Piffl-Percevic, an das Krankenbett Meisels. In den späten Abendstunden des 31. Oktober 1966 verstarb Heribert Meisel in einem Wiener Krankenhaus. Er wurde am 7. November 1966 am Stadtfriedhof von Baden begraben.

Neben seiner Reportertätigkeit war Heribert Meisel auch Autor zahlreicher Bücher. Hier eine kleine Auswahl: "Tor! Toor! Tooor!" (1954), "Olympia 1960" (1960) und "Olympia 1964" (1964), "Sportkanonen gezaust und gezeichnet" (1961) und "Fussball 1962" (1962). Weiters führte Heribert Meisel bei mehreren Filmen Regie, so bei "Menschen in der Spur" (Kurz-Dokumentarfilm, 1959), "Menschen, Hoffnungen, Medaillen" (Dokumentarfilm, 1959/1960) und "Menschen, Meter und Sekunden" (Dokumentarfilm, 1958). In den Spielfilmen "Weg in die Vergangenheit" (1954), "1.April 2000" (1952) und "Ein Stern fällt vom Himmel" (1961) war er auch in kleineren Rollen zu sehen.

Heribert-Meisel-Gasse

Literatur

  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992.
  • Thomas Karny: "Sind's froh, dass Sie zu Hause geblieben sind". Heribert Meisel (1920-1966), in: "Sind's froh, dass Sie zu Hause geblieben sind". Mediatisierung des Sports in Österreich. Hrsg. von Matthias Marschik/ Rudolf Müllner. Göttingen: Die Werkstatt 2010, S.248ff.
  • Zeitungsindex – Wienbibliothek / Dokumentation
  • Tagblattarchiv – Wienbibliothek / Dokumentation
  • www.aeiou.at/aeiou.encyclop.m/m443312.htm [Stand 02.05.2016]*www.11freunde.de/artikel/heribert-meisel-zum [Stand 02.05.2016]