Heidemarie Uhl

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Daten zur Person
Personenname Uhl, Heidemarie
Abweichende Namensform
Titel Mag., Dr. phil., Privatdozentin
Geschlecht weiblich
PageID 47621
GND 128600063
Wikidata Q15858590
Geburtsdatum 1956
Geburtsort Feldbach 4402917-2
Sterbedatum 11. August 2023
Sterbeort
Beruf Historikerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 20.09.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Victor Adler-Staatspreis für Geschichte sozialer Bewegungen (Übernahme: 1999)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Übernahme: 17. Mai 2018)


Heidemarie Uhl, * 17. September 1956 Feldbach, † 11. August 2023, Historikerin.

Biografie

Heidemarie Uhl absolvierte das Gymnasium in Feldbach und studierte ab 1975 Geschichte und Germanistik an der Universität Graz. Seit 1988 arbeitete sie an Forschungsprojekten der Universität Graz mit, seit 1989 hielt sie dort Lehrveranstaltungen. Ihre 1990 approbierte Dissertation wurde 1992 unter dem Titel "Zwischen Versöhnung und Zerstörung. Eine Kontroverse um Österreichs historische Identität fünfzig Jahre nach dem 'Anschluß'" publiziert.

Von 1994 bis 2000 war Heidemarie Uhl Mitarbeiterin des Spezialforschungsbereichs (SFB) "Moderne − Wien und Zentraleuropa um 1900" der Universität Graz, ab 2001 war sie Mitarbeiterin des Forschungsprogramms "Orte des Gedächtnisses" am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte (IKT) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. Zuletzt, seit März 2023, leitete sie an der ÖAW die neue Arbeitsgruppe "Antisemitismusforschung".

Uhls Forschungsschwerpunkte lagen auf Gedächtniskultur und Gedächtnispolitik mit einem Fokus auf den Zweiten Weltkrieg beziehungsweise die Österreichische Zeitgeschichte. An der Universität Graz hat sie sich 2005 mit der Arbeit "Transformationen des 'österreichischen Gedächtnisses': Krieg, Nationalsozialismus und Holocaust in der Erinnerungskultur der Zweiten Republik" im Fach Allgemeine Zeitgeschichte habilitiert. Neben ihren regelmäßigen Lehraufträgen an den Universitäten Graz und Wien hatte sie auch Gastprofessuren an der Hebrew University Jerusalem, der Universität Strasbourg, der Andrassy University Budapest und an der Stanford University inne.

Die Zeithistorikerin war Mitglied der Austrian Delegation der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und stellvertretende Vorsitzende der Militärhistorischen Denkmalkommission am Verteidigungsministerium. 2014 wurde Heidemarie Uhl vom damaligen Verteidigungsminister Gerald Klug mit der Projektleitung zur Umgestaltung des Heldendenkmales im Äußeren Burgtor in Wien beauftragt.

Uhl war stellvertretende Vorsitzende des Internationalen wissenschaftlichen Beirats des Hauses der Geschichte Österreich (hdgö), das sie als Konsulentin beriet. Für das hdgö war sie als Kuratorin auch an den Sonderausstellungen "Nur die Geigen sind geblieben – Alma und Arnold Rosé“ und "Das Wiener Modell der Radikalisierung. Österreich und die Shoah“ beteiligt. Sie war Vorsitzende des Beirats zur Errichtung von Gedenk- und Erinnerungszeichen der Stadt Wien (MA 7) und Mitglied der Fachkommission der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Sie publizierte rund 50 wissenschaftliche Bücher und mehr als 300 Aufsätze.

Publikationen (Auswahl)

  • Heidemarie Uhl: Zwischen Versöhnung und Verstörung. Eine Kontroverse um Österreichs historische Identität fünfzig Jahre nach dem "Anschluß". Wien [u. a.]: Böhlau 1992
  • Heidemarie Uhl: Todeszeichen. Zeitgeschichtliche Denkmalkultur in Graz und in der Steiermark vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Wien [u. a.]: Böhlau 1994
  • Heidemarie Uhl: Kultur, Urbanität, Moderne. Differenzierungen der Moderne in Zentraleuropa um 1900. Wien: Passagen-Verlag 1999
  • Heidemarie Uhl: Zivilisationsbruch und Gedächtniskultur. Das 20. Jahrhundert in der Erinnerung des beginnenden 21. Jahrhunderts. Innsbruck: Studien-Verlag 2003
  • Heidemarie Uhl: Transformationen des österreichischen Gedächtnisses. Nationalsozialismus, Krieg und Holocaust in der Erinnerungskultur der Zweiten Republik. Innsbruck: Studien-Verlag 2011
  • Dirk Rupnow / Heidemarie Uhl [Hg.]: Zeitgeschichte ausstellen in Österreich. Museen − Gedenkstätten − Ausstellungen. Wien [u. a.]: Böhlau 2011
  • Ljiljana Radonic / Heidemarie Uhl [Hg.] : Gedächtnis im 21. Jahrhundert. Zur Neuverhandlung eines kulturwissenschaftlichen Leitbegriffs Bielefeld: Transcript-Verlag 2016
  • Peter Stachel / Heidemarie Uhl [Hg.]: Mythos Heldenplatz. Hauptplatz und Schauplatz der Republik Wien [u. a.]: Molden 2018
  • Ljiljana Radonić / Heidemarie Uhl [Hg.]: Das umkämpfte Museum. Zeitgeschichte ausstellen zwischen Dekonstruktion und Sinnstiftung. Bielefeld: transcript 2020

Literatur


Heidemarie Uhl im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.