Hausmusik

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Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Hausmusik, Musikausübung im familiären oder privaten Kreis beziehungsweise das dafür geeignete musikalische Repertoire. Ausgehend von der Pflege einfacher geistlicher Vokalmusik im Wohnhaus im 17. Jahrhundert, entwickelte sich die bürgerliche Musikkultur im 18. Jahrhundert zu einer ersten Blüte. Im Biedermeier wurde die Hausmusik zum festen Bestandteil des bürgerlichen Kulturlebens, gepflegt von einem Bildungsbürgertum, das von öffentlicher Betätigung immer mehr ausgeschlossen wurde und sich in der Pflege der Kultur einen seiner gesellschaftlichen Stellung adäquaten Ersatz schaffen wollte. Zum Repertoire des 19. Jahrhunderts gehörten insbesondere Klaviermusik und Lieder, aber auch Streichquartette und Bearbeitungen verschiedener Art. Das Großbürgertum der Gründerzeit nahm diese Tradition auf und bot bis zum Ersten Weltkrieg in seinen Salons einen entsprechenden Rahmen. Die Krise des Bürgertums nach Kriegsende bedeutete auch einen Bruch in der Geschichte der Hausmusik, die allerdings seither in der Volksbildungsbewegung sowie in der Jugend- und Singbewegung neue Entfaltungsmöglichkeiten fand.