Gottlieb Nigelli

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Nigelli, Gottlieb
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 20586
GND 1117944050
Wikidata Q1539833
Geburtsdatum 1744
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1812
Sterbeort
Beruf Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 8.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Nigelli Gottlieb, * 1744 Wien, † nach 1812, Architekt. Erhielt seine architektonische Ausbildung (nach Lehrzeit als Maurer) an der Akademie der bildenden Künste, ging 1769 nach einer Reise durch Deutschland und Lothringen nach Frankreich (wo er sich sechs Jahre in Paris aufhielt), anschließend mittels eines Stipendiums bis 1780 nach Rom. 1781 wurde er Mitglied der Wiener Akademie, 1783 Unterarchitekt. 1783/1784 baute er die Evangelisch-Reformierte Kirche Helvetisches Bekenntnis (1, Dorotheergasse bei 16; Hauptfassade erst 1887). Infolge von Zwistigkeiten mit Hofarchitekt Hetzendorf von Hohenberg wurde er 1789 zur mährisch-schlesischen Provinzial-Baudirektion nach Brünn versetzt, jedoch 1793 zurückberufen und 1796 zum Hofarchitekten ernannt, quittierte jedoch 1801 den Dienst. Die meisten seiner Werke errichtete er außerhalb Wiens; als Hofarchitekt arbeitete er überwiegend in Laxenburg. Sein eigenes Haus entstand 1797 Stadt 1262 (Stubentorbastei, nicht erhalten); 1803/1804 errichtete er ein kleines herrschaftliches Landhaus (7, Kaiserstraße 31). Nigelli vertrat eine radikalere Richtung des Klassizismus und stand daher im Gegensatz zu dem noch stärker im heimischen Spätbarock wurzelnden Hetzendorf, dessen Grundsätze sich im 19. Jahrhundert im sogenannten romantischen Klassizismus wiederfinden.

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Felix Czeike: Wien. Innere Stadt. Kunst- und Kulturführer. Wien: Jugend und Volk, Ed. Wien, Dachs-Verlag 1993, S. 35