Gideon Eckhaus

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Daten zur Person
Personenname Eckhaus, Gideon
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 58167
GND
Wikidata Q96755089
Geburtsdatum 3. Juli 1923
Geburtsort Wíen
Sterbedatum 29. Juni 2020
Sterbeort Tel Aviv
Beruf Militär, Angestellter, Funktionär
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 4.03.2021 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 28. Juni 2013)
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 12. Dezember 2017, Übernahme: 23. Jänner 2018)
  • Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich (Übernahme: 1999)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 2006)


Gideon Eckhaus, * 3. Juli 1923 Wien, † 29. Juni 2020 Tel Aviv, Präsident des Zentralkomitees der Juden aus Österreich.

Biografie

Gideon Eckhaus wurde 1923 als Sohn des Kaufmanns Karl Eckhaus und dessen Frau Sabine in Wien geboren. Nach dem frühen Tod der Mutter 1934 wuchs er bei der Großmutter auf, da sein Vater beruflich häufig unterwegs war. 1935 trat Gideon Eckhaus dem zionistischen Jugendverband bei, der im Rahmen der so genannten "Jugend-Alijah" auf die Einwanderung in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina vorbereitete. Der "Anschluss" 1938 erzwang allerdings die unmittelbare Ausreise. Mit einer Jugendgruppe gelang Gideon Eckhaus die Flucht nach Triest. Von dort reiste er mit dem Schiff nach Palästina, wo er im Jänner 1939 ankam. Die Firma seines Vaters wurde arisiert, Karl Eckhaus in Auschwitz ermordet. Gideon Eckhaus' Bruder Siegfried überlebte in den USA.

Gideon Eckhaus, knapp 16jährig, beteiligte sich von Beginn an aktiv am Aufbau des Staates Israel. Er engagierte sich in verschiedenen Verbänden für die Gründung des Staates Israel und arbeitete später an der Integration jugendlicher Einwanderer. Nach seiner Pensionierung engagierte sich Eckhaus für die Interessen ehemals österreichischer Jüdinnen und Juden in Israel. Gemeinsam mit dem ebenfalls aus Wien gebürtigen Leo Luster gründete er das Zentralkomitee der Juden aus Österreich in Israel, dem er viele Jahre als Präsident vorstand, sowie die Vereinigung der Pensionisten aus Österreich in Israel. Beide Verbände zielten darauf ab, aus Österreich stammende Menschen in Israel zu unterstützen. Neben der Schaffung sozialer Treffpunkte zählte dazu auch die Hilfestellung bei der Beantragung von Entschädigungsleistungen oder Pensionen aus Österreich.

Ab 1994 war Gideon Eckhaus, der im Jahr davor die österreichische Staatsbürgerschaft wiedererhalten hatte, ein wichtiger Partner für den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, da er maßgeblich an den Restitutionsverhandlungen mit der österreichischen Regierung beteiligt war. Zudem suchte er als Zeitzeuge das Gespräch mit österreichischen Schülerinnen und Schülern bzw. trat im Rahmen von jährlich stattfindenden Seminaren auch mit österreichischen Lehrerinnen und Lehrern in Dialog.

Literatur