Fritz Kaspar

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Daten zur Person
Personenname Kaspar, Fritz
Abweichende Namensform
Titel Dr.med.univ.
Geschlecht männlich
PageID 1939
GND 13411731X
Wikidata Q55677282
Geburtsdatum 5. Jänner 1885
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Dezember 1943
Sterbeort Wien
Beruf Mediziner, Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 15., Huglgasse 1-3 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kaspar Fritz, * 5. Jänner 1885 Wien, † 8. Dezember 1943 Wien 15, Huglgasse 1-3 (Kaiserin-Elisabeth-Spital), Chirurg, Gattin (1917) Hanni Hochenegg. Schon während seines Studiums an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1909) war Kaspar Hospitant bei den internen Klinikern Edmund von Neusser und Norbert Ortner sowie beim Pathologen Anton Weichselbaum im AKH (bis 1912). Danach war er Operationszögling, Demonstrator und (ab 1916) Assistent an der II. Chirurgischen Universitätsklinik unter Julius von Hochenegg.

Ab 1924 beschäftigte er sich vorwiegend mit der Erforschung pathologischer Schilddrüsenveränderungen und habilitierte sich an der Universität Wien für Chirurgie (1929 Primarius der chirurgischen Abteilung des Kaiserin-Elisabeth-Spitals [15], das er durch seine Tätigkeit zu einem anerkannten Zentrum der Kropfchirurgie machte). 1942 konnte er über 12.000 mit seiner Arbeitsgruppe durchgeführte Strumaoperationen berichten.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Fritz Kaspar Mitglied der NSDAP und hatte ab 1942 die Funktion eines Turmarztes (in der Standarte 7/100) inne. Seine Mitgliedschaft bei der SA (ab 1938) legte er 1941 auf Grund der Einstufung seiner Ehefrau als „jüdischer Mischling 2. Grades“ zurück. Die Scheidung erfolgte ein Jahr später durch Kaspars Betreiben, wobei diese nach Kriegsende (Kaspar verstarb 1943) von seiner Witwe und den gemeinsamen Kindern angefochten wurde. Der Ausgang geht aus den Akten nicht hervor.

Kaspargasse

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Kurt Keminger: Das Kropfspital in Rudolfsheim : Kaiserin-Elisabeth-Spital, 1890 – 1990. Wien [u. a.]: Maudrich 1990 , S. 54 f.
  • Kurt Keminger / Michael Rupprecht: Namhafte Primarärzte des Kaiserin-Elisabeth-Spitals der Stadt Wien. In: Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 1888 - lfd., Jg. 97 (1985), S. 737 f.
  • Kurt Keminger: Zur Geschichte des Kaiserin-Elisabeth-Spitals. In: Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlag Haus der Ärzte, Jg. 45 (1990), Heft 22, S. IV ff.
  • Kurt Keminger / G. Schmidt: Zur Geschichte der Strumachirurgie in Wien. In: Acta chirurgica Austriaca (ACA). Organ der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgie und der ihr angeschlossenen Fachgesellschaften. Wien: Blackwell / Hollinek, 22 (1992), S. 120 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer 1944, Jg. 94 (1944), S. 74
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien/New York: Springer 1943, Jg. 56 (1943), S. 744
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 47
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013