Friedrich Semeleder

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Daten zur Person
Personenname Semeleder, Friedrich
Abweichende Namensform
Titel Prof., Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 16323
GND 1033735248
Wikidata Q61199373
Geburtsdatum 1832
Geburtsort Wiener Neustadt, Niederösterreich
Sterbedatum 1. Oktober 1901
Sterbeort Cordoba/Veracruz, Mexiko
Beruf Laryngologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Friedrich Semeleder, * 1832 Wiener Neustadt, † 1. Oktober 1901 Cordoba/Veracruz (Mexiko), Laryngologe.

Biografie

Nach Studium an der Universität Wien (Dr. med. 1856) wurde Semeleder Assistent an der I. Chirurgischen Universitäts-Klinik unter Johann Dumreicher und bildete sich gleichzeitig wie die Pioniere der Laryngologie, Johann Nepomuk Czermak und Ludwig Türck, in dem neuen Spezialgebiet aus. Er konstruierte einen eigenen mit einer Brille verbundenen Spiegel (Reflektor), der es dem Untersucher erlaubte, mit beiden Händen zu arbeiten.

Am 28. Mai 1858 war Semeleder der erste Arzt auf dem europäischen Kontinent, der in der Gesellschaft der Ärzte die Anwendung des Kehlkopfspiegels an einer Patientin demonstrieren konnte (Zeitschrift k. k. Gesellschaft der Ärzte 1858, Nummer 25). 1861 habilitierte er sich an der Universität Wien für Laryngo-Rhinoskopie und trat ins Gumpendorfer Filialspital ein. 1862 veröffentlichte Semeleder die Monografie "Die Rhinoskopie und ihr Werth für die ärztliche Praxis"; 1863 folgte sein Hauptwerk "Die Laryngoskopie und ihre Verwerthung für die Ärztliche Praxis".

Gemeinsam mit Erzherzog Maximilian verließ Semeleder 1865 Österreich und wurde in Mexiko kaiserlicher Leibarzt sowie Sanitätschef des österreichischen Freiwilligenkorps. Semeleder plante auch die Begründung einer medizinischen Fakultät nach europäischem Muster und berief unter anderem den Pathologen Samuel Siegried Ritter von Basch nach Mexiko. Anders als dieser verblieb Semeleder auch nach Kaiser Maximilians Hinrichtung in Mexiko und publizierte weiter auf dem Gebiet der Laryngologie; außerdem bemühte er sich, den mexikanischen Ärzten die neuen Errungenschaften der europäischen Medizin zu vermitteln; deshalb begründete Semeleder die "Academia Nacional de Medicina de Mexiko". Seine letzten Lebensjahre verbrachte Semeleder zurückgezogen auf seiner Plantage.

Literatur

  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 406 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer Band 77 (1927), S. 1122 f.
  • Helmut Wyklicky: Österreichische Ärzte um Maximilian von Mexiko. In: Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlagshaus der Ärzte Band 21 (1967), Nummer 10 (innere Titelseite)
  • M. S. Soriano: Friedrich Semeleder. In: Gaceta Medica de Mexico, Numero special, 1901