Franz West (Journalist)

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Daten zur Person
Personenname West, Franz
Abweichende Namensform Weintraub, Franz
Titel
Geschlecht männlich
PageID 8109
GND 123849160
Wikidata
Geburtsdatum 24. Dezember 1909
Geburtsort Magdeburg
Sterbedatum 7. Februar 1984
Sterbeort Wien
Beruf politischer Funktionär, Journalist
Parteizugehörigkeit Kommunistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 4.01.2022 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 4., Favoritenstraße 40 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Leiter des Sekretariats der Kommunistischen Partei in Wien (1937 bis 1938)
  • Sekretär der Flüchtlingshilfegruppe "Austrian Self Aid (1939 bis 1941)
  • Präsident des "Austrian Centre (1941 bis 1945)

West (bis 1958 Weintraub) Franz, * 24. Dezember 1909 Magdeburg, † 7. Februar 1984 Wien 4, Favoritenstraße 40, sozialistisch-kommunistischer Aktivist.

Biografie

Kam 1924 nach Wien, wurde während des Gymnasiumbesuchs Mitglied der Vereinigung sozialdemokratischen Mittelschüler und während seines Jusstudiums (1928-1933) Mitglied der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei und des Verbands Sozialistischer Studentinnen und Studenten Österreichs. Er musste vor Studienabschluss die Universität verlassen, wurde 1933 (unter dem Namen Thaler) Mitglied der Kommunistischen Partei Österreichs. Im Oktober 1934 verhaftet, erfolgte 1935 seine Ausweisung in die Tschechoslowakische Republik; als illegaler Funktionär der Kommunistischen Partei kehrte er nach Wien zurück, war 1937/1938 Leiter des Sekretariats der Kommunistischen Partei in Wien und emigrierte im März 1938 nach Prag beziehungsweise im Mai 1938 über Paris nach London, wo er 1940-1945 Leiter der österreichischen KP-Gruppe beziehungsweise 1939-1941 Sekretär der Flüchtlingshilfegruppe "Austrian Self Aid" und 1941-1945 Präsident des "Austrian Centre", außerdem British Broadcasting Corporation-Mitarbeiter beim österreichischen Radiosender war.

1945 kehrte er nach West zurück und arbeitete bis 1970 als Funktionär der Kommunistischen Partei Österreichs; er schrieb für "Weg und Ziel", war Zentralkomitee-Mitglied und 1965-1970 Chefredakteur der "Volksstimme". Da er die sowjetrussische militärische Intervention in der Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik (1968) verurteilte, trat er (nach erfolglosem Protest) 1970 aus der Kommunistischen Partei Österreichs aus.

Literatur

  • Werner Röder / Herbert A. Strauss: Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 / International biographical dictionary of Central European émigrés 1933-1945. Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München und von der Research Foundation for Jewish Immigration. München [u.a.]: Saur 1980-1999
  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Wolfgang Langenbucher / Fritz Hausjell [Hg.] / Andreas Ulrich [Mitarb.]: Vertriebene Wahrheit. Journalismus aus dem Exil. Wien: Ueberreuter 1995, S. 413
  • Wiener Tagebuch 3 (1984)
  • profil, 07.11.1983, S. 65
  • Volksstimme, 11.11.1983
  • Arbeiter-Zeitung, 11.11.1983