Franz Scholz

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Daten zur Person
Personenname Scholz, Franz
Abweichende Namensform
Titel Dr. med.
Geschlecht männlich
PageID 29522
GND 103223718X
Wikidata Q94807498
Geburtsdatum 20. August 1819
Geburtsort Moldau, Böhmen (Moldava, Tschechien)
Sterbedatum 19. Mai 1902
Sterbeort Wien
Beruf Mediziner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Scholz, * 20. August 1819 Moldau, Böhmen (Moldava, Tschechien), † 19. Mai 1902 Wien, Mediziner.

Biografie

Studierte an den Universitäten von Prag (1840/1841) und Wien (ab 1841) Medizin (Dr. med. 1845 in Wien), bildete sich danach chirurgisch aus und arbeitete zunächst im Provinzialstrafhaus in Wien (er beschäftigte sich schon sehr früh mit dem Einfluss der Haft auf die Entstehung von Geisteskrankheiten bei Sträflingen), bevor er 1856 ins Filialspital des Allgemeinen Krankenhauses in der Leopoldstadt eintrat, an dem er es bis zum provisorischen Vorstand brachte. 1858 erhielt er als Primarius die Leitung der Vierten medizinischen Abteilung am Allgemeinen Krankenhaus Wien. Hier erwarb er sich Verdienste um die Einführung der bereits 1853 in Schottland entwickelten Subkutanspritze zur Einführung von Medikamenten bei Schmerzbehandlung. Obwohl er diese samt seinen in der Praxis gewonnenen Erfahrungen bereits 1861 vorstellte, kam die Methode erst in den 1870er Jahren allgemein zur Anwendung. An seiner Klinik beschäftigte sich der dort tätige Nathan Weiss mit seinen grundlegenden Studien zur Tetanie; als Sigmund Freud 1882-1885 bei ihm als Aspirant beziehungsweise Sekundararzt arbeitete, begann sich dieser unter anderem mit Neuropathologie zu beschäftigen.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1893
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 396
  • Neue Freie Presse, 20.05.1902