Erna Haberzettl

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Daten zur Person
Personenname Haberzettl, Erna
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 60192
GND
Wikidata
Geburtsdatum 29. April 1901
Geburtsort Bischofteinitz, Böhmen
Sterbedatum 5. März 1945
Sterbeort Wien
Beruf Schriftstellerin, Widerstandskämpferin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 13.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
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Erna Haberzettl, * 29. April 1901 Bischofteinitz, Böhmen (Horšovský Týn, Tschechien), † 5. März 1945 Wien, Schriftstellerin, Widerstandskämpferin

Biografie

Erna Haberzettl stammt aus einer kinderreichen Förster-Familie und wuchs in Westböhmen auf. Nach der Bürgerschule wurde sie zur Krankenpflegerin ausgebildet und wirkte von 1917 bis 1920 als Kindermädchen in Ungarn. Nach ihrer Rückkehr wirkte sie im örtlichen Krankenhaus ihrer Geburtsstadt und engagierte sich in der Deutschen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei der Tschechoslowakei (DSAP). Die Partei entsandte die junge Frau, deren schriftstellerisches Talent sich zeigte, nach Pressburg (Bratislava), wo sie zunächst als Fürsorgerin wirkte, bald aber in der Redaktion der dort erscheinenden "Volksstimme" mitarbeitete. Sozialpolitische Artikel erschienen auch in der Wiener "Arbeiter-Zeitung". Daneben veröffentlichte sie Lyrik sowie kurze Prosatexte.

Nach einem Intermezzo als Frauensekretärin der DSAP in Trautenau (Trutnov) leitete Haberzettl ab 1936 ein Kurheim in Karlsbad (Karlovy Vary). Nach der Besetzung des Sudetenlandes durch das nationalsozialistische Deutschland im Herbst 1938 verlor sie ihre Stelle und wirkte ab da als medizinische Assistentin in Prag. Gegen das NS-Regime war sie aktiv im Widerstand tätig.

1944 wurde die Krankenpflegerin in ein Luftwaffenlazarett in Wien versetzt, wo sie weiterhin Kontakt zum sozialdemokratischen Widerstand aufrecht erhielt. Unter anderem versteckte sie das Mitglied eines im britischen Auftrag handelnden Fallschirmkommandos. Anfang März 1945 wurde dieser und sein Unterstützerkreis von der Gestapo aufgedeckt. Um ihrer bevorstehenden Verhaftung und damit verbundener Folter zu entgehen, beging Haberzettl noch im März Selbstmord.

Eine Sammlung ihrer Gedichte wurde 1973 unter dem Titel "Opfergang" publiziert.

Quellen

Literatur

  • Wolfgang Neugebauer: Der österreichische Widerstand 1938 - 1945. Wien: Steinbauer 2015, S. 84

Weblinks