Erdgas

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2018 durch WIEN1.lanm08su4

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Erstmals wurde Erdgas 1844 im Gebiet des damaligen Ostbahnhofs gefunden; weitere Funde erfolgten in den Ölfeldern von Aderklaa. - 1932 wurde durch die Firma Eurogasco in Oberlaa eine Erdgaslagerstätte aufgeschlossen (von neun Bohrungen waren zwei erfolgreich); das Erdgas lagerte in einer Tiefe von 210 bis 270 Meter in den sogenannten Badener Schichten. 1934-1936 wurden insgesamt 15,16 Millionen Kubikmeter Erdgas gefördert, dann war die Lagerstätte erschöpft. - 1934 wurde Erdgas erstmals zur Kesselbefeuerung im Elektrizitätswerk Simmering, am 18. Jänner 1943 (gemischt mit Kohlen-, Generator- und Wassergas) erstmals im Gaswerk Leopoldau verwendet. Der Heizwert des Erdgases ist mehr als doppelt so hoch wie der des Stadtgases; es besteht zu 96 % aus Methan und hat einen oberen Heizwert von 9.800 Kilokalorien/Kubikmeter.

Ursprünglich wurde das inländische Erdgas aus dem Raum Neusiedl/Zaya und Zistersdorf geliefert, nach 1949 aus dem zu dieser Zeit erschlossenen Erdgasfeld „Matzen", nach 1952 aus Zwerndorf und Baumgarten. In den 1950er Jahren wurden katalythische Erdgas-Spaltanlagen errichtet, 1966 wurde im Gaswerk Simmering das Kohlengas gänzlich durch das aus Erdgas erzeugte Spaltgas ersetzt; das Gaswerk Leopoldau folgte 1969. Im selben Jahr begannen die Vorberütungsarbeiten für die Erdgasumstellung, bei der in mehr als 750.000 Haushalten und Betrieben die Gasgeräte dem Erdgas angepaßt werden mußten. Am 1. April 1966 wurde erstmals Erdgas aus der damaligen UdSSR bezogen. Im Herbst 1970 begann in Kaisermühlen die Umstellung der Gasversorgung (oftmals 3.500 Haushalte in einer Woche); das letzte Gasgerät wurde am 22. September 1978 umgestellt. Für die beiden großen städtischen Gaswerke Simmering und Leopoldau bedeutete dies das Ende der eigenen Gaserzeugung.

Siehe auch Gasrohrnetz.

Literatur

  • Erdgas am Laaer Berg. In: Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, S. 16