Emil Scholl

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Daten zur Person
Personenname Scholl, Emil
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil.
Geschlecht männlich
PageID 29518
GND 116895632
Wikidata Q1336824
Geburtsdatum 4. Jänner 1875
Geburtsort Wien
Sterbedatum 1941
Sterbeort Mezières (Frankreich)
Beruf Schriftsteller, Marinebeamter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Volkstheaterpreis (Verleihung: 1927)

Emil Scholl, * 4. Jänner 1875 Wien, † 1941/1943 bei Mezières (Frankreich), Schriftsteller, Marinebeamter; bis 1901 mosaisch, ab 1904 evangelisch Augsburger Bekenntnis.

Biographie

Nachdem er in Wien die Porzellanmalerei erlernt und die Handelsschule Patzelt besucht hatte, trat er als Hilfsassistent ins Technologische Gewerbemuseum ein und wechselte 1899 als provisorischer Werkführer für das ehemalige Laboratorium bei der Kriegsmarine in Pola in den Militärdienst. Als er 1906 aus Krankheitsgründen in den Ruhestand versetzt und 1910 außer Dienst gestellt wurde, studierte er 1905-1910 (nachdem er 1905 in Pola die Matura als Privatist abgelegt hatte) an der Universität Wien Naturwissenschaft (1909 Dr. phil.), ließ sich anschließend in Wien nieder und wandte sich nunmehr dem Schriftstellerberuf zu.

Am Beginn seiner Laufbahn stand der Entwicklungsroman "Arnold Bach", der teils im Wiener Arbeitermilieu spielt, teils in der provinziellen Enge einer südlichen Hafenstadt. Es folgten historische Romane aus den Jahrhunderten des Hoch- und Spätmittelalters. Scholl fand freundschaftlichen Anschluss an arrivierte Schriftsteller wie Stefan Zweig und Felix Braun, die seinem Schaffen positiv gegenüberstanden. Um die Mitte der 1920er Jahre zog er sich von der Schriftstellerei zurück (1927 erhielt er für eine Auffuhrung noch den "Volkstheaterpreis"), 1938 emigrierte er aus Österreich, versuchte Belgisch-Kongo zu erreichen, kam aber nur bis Belgien und flüchtete (im Zuge der Evakuierung von seiner Gattin getrennt) weiter nach Frankreich, wo er zwischen 1941 und 1943 den Tod fand.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. 4 Bände. Bern: Francke 1949-1958
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993