Einsiedelei (13, Ober-St.-Veit)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
13., Ober-St. Veit (Einsiedelei). Ausschnitt aus: Perspektivkarte 1830.
Daten zur Organisation


Einsiedelei (13, Ober-St.-Veit).

An den Hängen des Gemeindebergs in Ober-St.-Veit begründeten zwei Freunde 1746 eine Einsiedelei. Leopold Zetl, Beamter der kaiserlichen Reichskanzlei, und der Stallmeister des Prinzen von Hildburghausen beschlossen, sich von der Welt zurückzuziehen, erhielten von Erzbischof Sigismund Graf Kollonitsch die Erlaubnis, der Einsiedlerbruderschaft beizutreten und sich in Ober-St.-Veit eine Einsiedelei zu erbauen; das Gebäude wurde 1748 vollendet und mit einer Glocke geschmückt. Bis zur Aufhebung der Bruderschaft 1782 blieb die Einsiedelei bewohnt; sie diente auch lange Zeit als Sommeraufenthalt für rekonvaleszente Geistliche. Das zum Verkauf ausgeschriebene Gebäude wurde vom Handelsmann Ignaz Strobl erworben; er ließ es demolieren und an seiner Stelle mehrere stattliche Objekte errichten Die „Einsiedelei" wechselte nun öfters den Besitzer, bis 1830 der damalige Eigentümer das Recht erhielt, Bier und Wein auszuschenken; das Gasthaus „Zur Einsiedelei" wurde ein beliebtes Ausflugsziel der Wiener. 1919 kauften die Schwestern vom Dritten Orden des heiligen Franziskus den ganzen Besitz, betrieben hier eine Ökonomie und adaptierten das Gebäude zu einem Rekonvaleszentenheim des Ordens.

Literatur

  • Franz Kornheisl: Die Einsiedelei bei St. Veit nächst Wien. In: Blätter für Landeskunde von Niederösterreich 1 (1865), S. 111 f.
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 295, 352, 387
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 350