Edith Saurer

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Daten zur Person
Personenname Saurer, Edith
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht weiblich
PageID 35050
GND 107847744
Wikidata Q1285150
Geburtsdatum 20. August 1942
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. April 2011
Sterbeort Wien
Beruf Historikerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 15. April 2011
Friedhof Gersthofer Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • ist Lebensgefährtin oder Lebensgefährte von Erwin Thorn

  • Käthe Leichter-Preis (Verleihung: 1991)
  • Possanner-Staatspreis (Verleihung: 1997)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 19. Mai 2009, Übernahme: 9. März 2010)


Edith Saurer, * 20. August 1942 Wien, † 5. April 2011 Wien, Historikerin.

Biografie

Edith Saurer wurde am 20. August 1942 als Tochter des Bankbeamten Friedrich Saurer und seiner Frau Edith (geborene Maeutner) in Wien geboren. Nach Absolvierung des Realgymnasiums Wien XVIII begann sie 1960 das Studium der Geschichte, das sie 1966 mit einer Arbeit über "Die politischen Aspekte der österreichischen Bischofsernennungen 1867−1903" abschloss.

Von 1966 bis 1968 war sie Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Rom, danach wurde sie zunächst Vertragsassistentin und von 1970 bis 1983 Universitätsassistentin am Institut für Geschichte der Universität Wien. 1983 habilitierte sie sich mit der Arbeit "Materielle Kultur und sozialer Protest in der Lombardei, Venetien, Niederösterreich und Böhmen zwischen Vormärz und Absolutismus", die 1989 unter dem Titel "Straße, Schmuggel, Lottospiel" gedruckt wurde. Von 1983 an war sie als Universitätsdozentin, ab 1992 als außerordentliche Universitätsprofessorin, zuletzt als Universitätsprofessorin am Institut für Geschichte der Universität Wien tätig. 2006/2007 war sie Vorständin des Instituts. Daneben nahm sie Gastprofessuren in Bielefeld, Neapel, Leipzig, Göttingen und Florenz wahr.

Neben der Religionsgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts und der Geschichte Italiens im 19. Jahrhundert zählten Historische Anthropologie, Geschichte der Materiellen Kultur und vor allem Frauen- und Geschlechtergeschichte zu den Forschungsschwerpunkten von Edith Saurer. So war sie Mitbegründerin der feministischen historischen Zeitschrift "L’Homme", Mitherausgeberin der Zeitschriften "Historische Anthropologie. Gesellschaft, Kultur, Alltag", der "L'Homme Schriften" sowie der "Wiener Zeitschrift zur Geschichte der Neuzeit". Neben Ausstellungen und zahlreichen Publikationen verantwortete sie die Gründung und Betreuung der universitären "Sammlung Frauennachlässe", der sie gemeinsam mit Christa Hämmerle seit 1994 vorstand. Außerdem leitete sie seit 1982 die Arbeitsgruppe Frauen und Geschlechtergeschichte am Institut für Geschichte der Universität Wien und war von 1993 bis 2000 Vorsitzende der Kommission der Interuniversitären Koordinationsstelle für Frauenforschung.

Seit 2013 vergibt der "Edith Saurer Fonds zur Förderung geschichtswissenschaftlicher Projekte" jährlich Forschungsstipendien.

Werke (Auswahl)

  • Edith Saurer: Die politischen Aspekte der österreichischen Bischofsernennungen 1867−1903. Wien: Herold 1968.
  • Edith Saurer: Straße, Schmuggel, Lottospiel. Materielle Kultur und Staat in Niederösterreich, Böhmen und Lombardo-Venetien im frühen 19. Jahrhundert. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht 1989.
  • Heide Dienst / Edith Saurer [Hg.]: Das Weib existiert nicht für sich: Geschlechterbeziehungen in der bürgerlichen Gesellschaft. Wien: Verlag für Gesellschaftskritik 1990.
  • Edith Saurer [Hg.]: Die Religion der Geschlechter: Historische Aspekte religiöser Mentalitäten. Wien: Böhlau 1995.
  • Waltraud Heindl / Edith Saurer [Hg.]: Grenze und Staat. Paßwesen, Staatsbürgerschaft, Heimatrecht und Fremdengesetzgebung in der österreichischen Monarchie 1750−1867. Wien: Böhlau 2000.
  • Edith Saurer / Birgit Wagner [Hg.]: K/Eine Mauer im Mittelmeer.: Debatten um den Status des Fremden von der Antike bis zur Gegenwart. Wien: WUV-Universitätsverlag 2003.
  • Christa Hämmerle / Edith Saurer [Hg.]: Briefkulturen und ihr Geschlecht. Zur Geschichte der privaten Korrespondenz vom 16. Jahrhundert bis heute. Wien: Böhlau 2003.
  • Edith Saurer [Hg.] / Otto Leichter: Briefe ohne Antwort. Aufzeichnungen aus dem Pariser Exil für Käthe Leichter 1938−1939. Wien: Böhlau, 2003.
  • Margarete Grandner / Edith Saurer [Hg.]: Geschlecht, Religion und Engagement. Die jüdischen Frauenbewegungen im deutschsprachigen Raum 19. und frühes 20. Jahrhundert. Wien: Böhlau 2005.
  • Christian Aspalter / Wolfgang Müller-Funk / Edith Saurer [Hg.]: Paradoxien der Romantik. Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft in Wien im frühen 19. Jahrhundert. Wien: WUV-Universitätsverlag 2006.
  • Edith Saurer / Margareth Lanzinger / Elisabeth Frysak [Hg.]: Women's Movements : Networks and Debates in post-communist Countries in the 19th and 20th Centuries. Köln / Wien: Böhlau 2006.

Literatur

  • Festrede Johanna Dohnal für Univ. Prof. Dr. Edith Saurer zum 65. Geburtstag, 19.10.2007 [Stand: 25.01.2019]
  • Fritz Fellner / Doris A. Corradini: Österreichische Geschichtswissenschaft im 20. Jahrhundert : ein biographisch-bibliographisches Lexikon. Wien: Böhlau 2006, S. 356
  • Michael Freund: „Gegen die Macht anschreiben“. In: Der Standard, 29.04.1997, S. 19
  • Irene Brickner: „Geschichte ist doch nicht nur männlich“. In: Arbeiterzeitung, 28.08.1991, S. 22−23

Weblinks