Dalken

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.09.2014 durch DYN.patricktavernar

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Dalken, rund ausgestochene Germteigstücke von circa sechs Zentimeter Durchmesser, in die nach dem Aufgehen in die Mitte ein Grübchen gedrückt wird. Anschließend werden sie in einer gefetteten Dalkenpfanne, ähnlich der Spiegeleier- oder Ochsenaugenpfanne, auf beiden Seiten gebacken, dann mit Powidl oder anderer Marmelade gefüllt, mit Topfen bestreut und gezuckert.

Die Bezeichnung Dalken leitet sich vom tschechischen "dolek" ab; mit der Vorsilbe "vdolek" ist es eine Ableitung von "dul", Grube (urverwandt dem deutschen Tal).

Zum Unterschied von den Kolatschen sind die Dalken relativ spät in den Wiener Kochbüchern nachzuweisen. 1827 findet sich bei Zenker unter dem Titel "Dalke (Nalkiwanze)" folgendes: "Zu diesem Gerichte wird jene Masse verwendet, die zu der holländischen Mehlspeise oder Pfannenkuchen bereitet wird, nur daß man derselben ein Viertelpfund zerlassene lauwarme Butter und drey Löffel voll dicker Germ zusetzt. Man hat hierzu eigene Bleche, in denen halben Finger tiefe handbreite Vertiefungen geschlagen sind ..."

Auch in der deutschen Übersetzung des böhmischen Kochbuchs der Rettigová finden sich die Dalken, jedoch meist "gegossen", das heißt es sind dies eigentlich Liwanzen; sie führt auch Krautdalken an, bei denen zwei übereinandergelegt und mit einer pikanten Krautfülle versehen sind.

Literatur

  • Walter Steinhauser: Slawisches im Wienerischen. Wien: Verlag Notring der Wissenschaftlichen Verbände Österreichs 1962 (Muttersprache, 7), S. 80
  • F. G. Zenker: Nicht mehr als sechs Schüsseln! Ein Kochbuch für die mittleren Stände. Wien: Strauß 21827, S. 396
  • Magdalena Dobromila Rettig: Die Haus-Köchin, oder eine leichtfassliche und bewährte Anweisung ... Königgrätz: Pospissil 61852, S. 129, 280, 301