Claire Bauroff

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Daten zur Person
Personenname Bauroff, Claire
Abweichende Namensform Baur, Klara Amanda Anna
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 364101
GND
Wikidata
Geburtsdatum 26. Februar 1895
Geburtsort Weißenhorn
Sterbedatum 7. Februar 1984
Sterbeort Gräfelfing
Beruf Tänzerin, Dichterin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 3.04.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Claire Bauroff (eigentlich Klara Amanda Anna Baur), * 26. Februar 1895 Weißenhorn, † 7. Februar 1984 Gräfelfing, Tänzerin, Dichterin.

Biografie

Claire Bauroff wurde unter dem Namen Klara Amanda Anna Baur als viertes von sechs Kindern des Notars Arthur Baur und dessen Ehefrau Amélie in Weißenhorn im schwäbischen Landkreis Neu-Ulm geboren. Gegen den Willen der Eltern nahm sie Schauspielunterricht in München und zwischen 1913 und 1915 Tanzunterricht bei Rudolf Bode.

In den 1920er Jahren wurde Bauroff durch ihren künstlerischen Ausdruckstanz bekannt, mit dem sie der fortschrittlichen Tanzbewegung ihrer Zeit angehörte. Berühmt wurde sie aber in erster Linie durch ihre Auftritte als Nackttänzerin vor Publikum und die von Trude Fleischmann angefertigten Aktfotografien.

1922 lernte Claire Bauroff in Karlsbad den Schriftsteller Hermann Broch kennen, der ihr den Weg nach Wien ebnete. Hier trat sie mit ihren Tanzprogrammen im Konzerthaus, in der Secession oder im Ronacher auf. 1924 gestalte sie im Theater in der Josefstadt einen Soloabend mit ihrem selbst choreographierten Tanzdrama "Das Licht".

Mit dem Aufkommen der Nationalsozialisten und ihrem Kampf gegen die künstlerischen Avantgarden wurde die Situation auch für Claire Bauroff immer schwieriger. 1927 hatte sie einen von Brochs engsten Freunden, den jüdischen Philosophiehistoriker Paul Schrecker, geheiratet. Während dieser 1933 ins Exil nach Frankreich und später in die USA ging, blieb Claire Bauroff in Deutschland und arbeitete als Tanzlehrerin.

Claire Bauroff starb am 7. Februar 1984 in einem Seniorenheim in Gräfelfing, nahe München.

Literatur

  • Ralf Georg Czapla: „nach Maß gearbeitet“ - Hermann Brochs Gedichte für die Tänzerin Claire Bauroff. Mit einer Edition des Briefwechsels Bauroff – Broch und von Auszügen aus der Korrespondenz Bauroff – Burgmüller. In: Jahrbuch zur Kultur und Literatur der Weimarer Republik (Bd. 12, 2008). München: edition text+kritik 2008
  • Oliver Bentz: Choreographie der Nacktheit. In: Wiener Zeitung (Samstag, 27.10.2012)

Weblinks