Anna Feodorowna Krüger

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Daten zur Person
Personenname Krüger, Anna Feodorowna
Abweichende Namensform Krüger, Anna Fedorowna; Spengler, Anna Feodorowna
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 366238
GND 136546579
Wikidata Q18616322
Geburtsdatum 28. Februar 1792
Geburtsort St. Petersburg 4267026-3
Sterbedatum 4. August 1813
Sterbeort Pest 4137172-0
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 6. August 1813
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anna Feodorowna Krüger, * 17. bzw. 28. Februar 1792 St. Petersburg, † 4. August 1813 (nicht 1814) Pest, Schauspielerin.

Biografie

Die Tochter von Karoline Krüger und deren zweiten Ehemann Franz Spengler wurde von Karl Friedrich Krüger, dem dritten Ehemann ihrer Mutter, adoptiert und von ihm auch ausgebildet. Sie trat bereits in Kinderrollen auf, unter anderem in Brünn (Brno/Tschechien); am 1. September 1804 spielte sie die Amalie in "Die Hauer in Österreich" von Emanuel Schikaneder in Wien am Theater an der Wien und wurde engagiert. Als Emanuel Schikaneder 1807/1808 die Direktion des Brünner Theaters übernahm, folgte sie ihm dahin, wo sie bald größere Partien spielte. Am 7. Jänner 1809 gastierte sie am Theater an der Wien. Am 1. Mai 1809 trat sie in der Rolle einer Gefangenen in "Adelheid, Markgräfin von Burgau" von Johanna Franul von Weißenthurn am Burgtheater auf und wurde Mitglied der Wiener Bühne, zu der damals auch das Theater an der Wien gehörte. Schnell wurde sie ein vom Publikum und Kritik bewundertes Mitglied, vor allem in den Stücken von August von Kotzebue, unter anderem als Helene in "Heinrich Reuß von Plauen", als Afanasja in "Graf Benjowsky oder die Verschwörung auf Kamtschatka" und als Eulalia in "Menschenhaß und Reue", als Pauline in "Grüner Domino" von Theodor Körner und als Elfriede in "Macht der Liebe" von Friedrich Wilhelm Ziegler. Am 27. April 1813 spielte sie die Elvire in Adolph Müllners "Die Schuld", in dieser Rolle trat sie auch am 25. Juni 1813 am Burgtheater zum letzten Mal auf. Im Juli gastierte sie mit ihrem Stiefvater in Pest, wo sie am 17. Juli die Jungfrau von Orleans im gleichnamigen Stück von Friedrich Schiller spielte, ihr letzter Auftritt war am 19. Juli als Afanasja. Danach raffte sie ein "bösartiges Nervenfieber" hinweg. Obwohl sie nur zweimal in Pest aufgetreten war, nahm die Bevölkerung großen Anteil und es fand eine beeindruckende Beerdigung statt (vgl. Castelli, Seite 74). Ergreifend soll ihre Darstellung der Jungfrau von Orleans gewesen sein, Castelli stellte fest, es war "ein vollendetes Kunstwerk"(vgl. Castelli, Seite 69).

Literatur

  • Burgtheater 1776−1976. Aufführungen und Besetzungen von zweihundert Jahren, 2 Bände (herausgegeben vom Österreichischen Bundestheaterverband. Sammlung und Bearbeitung des Materials Minna von Alth) Wien: Ueberreuter 1979
  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: Paul List 1903
  • F. C. Weidmann: Gallerie scenischer Künstler. Fünftes Bild Karl Krüger (in: Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst) 6. 2. 1824, Nr. 16, Seite 3 (83)
  • J. F. Castelli: Biographischen Notizen der weil. k.k. Hofschauspielerinn Anna Feodorowna Krüger. In: Wiener Hof-Theater-Taschenbuch auf das Jahr 1814, 11. Jahrgang, Wien: Wallishauser [1814], S. 58−75
  • J. F. Castelli: Gedrängte Biographie der weil. k.k. Hofschauspielerinn Anna Feodorowna Krüger. In: Wiener Theater-Zeitung (Bäuerles Theaterzeitung), 20.12.1813, 6. Jahrgang, Nr. 151, S. 2−4 (S. 592−594) und Nr. 153, S. 1−4 (S. 599−602)
  • Wiener Theater-Zeitung Bäuerles Theaterzeitung) 7. 8. 1813, 6. Jahrgang, Nr. 94, S. 4 (S. 366) und 10. 8. 1813, Nr. 95, S. 1 (S. 367)

Weblinks