Anita Berber

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Daten zur Person
Personenname Berber, Anita
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 364084
GND
Wikidata
Geburtsdatum 10. Juni 1899
Geburtsort Leipzig
Sterbedatum 10. November 1928
Sterbeort Berlin
Beruf Tänzerin, Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Anita Berber, * 10. Juni 1899 Leipzig, † 10. November 1928 Berlin, Tänzerin, Schauspielerin.

Biografie

Anita Berber war die Tochter des Konzertgeigers Felix Berber und der Kabarettsängerin Lucie Thiem. Ab 1915 nahm sie Schauspielunterricht bei Maria Moissi und später auch Tanzunterricht bei Rita Sacchetto. Bereits 1916 stand sie das erste Mal auf der Bühne und noch vor Ende des Ersten Weltkriegs war sie ein Star auf Berlins Bühnen. 1918 unternahm sie ihre erste Auslandsreise in die Schweiz, nach Ungarn und Österreich. Kurz danach wurde sie vom Regisseur Richard Oswald fürs Kino entdeckt und bis 1925 wirkte sie in mehr als 25 Filmen mit.

1922 kam Anita Berger zu Dreharbeiten nach Wien, posierte für Aktaufnahmen der österreichischen Mode- und Porträtfotografin Dora Kallmus, gab als Tänzerin Gastspiele im Wiener Konzerthaus und trat in den Nachtlokalen Ronacher, Apollo und Tabarin auf.

Anita Berber gehörte mit Josephine Baker in den 1920er Jahren zu den bekanntesten Tänzerinnen, die mit ihren aufreizenden und akrobatischen Tänzen viel Aufsehen erregten. Neben Nacktauftritten sorgte Anita Berber durch Alkohol-, Drogen- und Gewaltexzessen sowie wechselnden Liebschaften mit Männern ebenso wie mit Frauen immer wieder für Skandale, die sich aber positiv auf ihre Auftritte auswirkten, da sie zusätzliches neugieriges Publikum anzogen. So war die gemeinsame Tanzproduktion "Tänze des Lasters, des Grauens und der Ekstase" mit ihrem drogensüchtigen Partner Sebastian Droste (eigentlich Willy Knobloch) meist restlos ausverkauft, da jeder dieses Paar sehen wollte. Ihre Gastauftritte in Wien 1922/23 endeten für beide mit Verhaftung und Abschiebung wegen Diebstahl und Vertragsverletzungen.

Ab September 1924 war sie mit dem Sänger Heinrich Châtin-Hofmann verheiratet. Zusammen begaben sie sich 1927 auf eine Tournee durch den Nahen Osten, wo sie am 13. Juni 1928 in Damaskus auf der Bühne zusammenbrach. Unheilbar an Tuberkulose erkrankt, kehrte sich nach Europa zurück und starb am 10. November im Alter von 29 Jahren in Berlin.

Literatur

  • Lothar Fischer: Anita Berber, ein getanztes Leben. Eine Biographie. Berlin: Hendrik Bäßler Verlag, 2014
  • Klaus Mann: Erinnerungen an Anita Berber. In: Die Bühne. Jahrgang 1930, Heft 275. Wien 1930, S. 43–44.

Weblinks