Alfred Tauber

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Daten zur Person

Tauber Alfred * 5. November 1866 Pressburg, † 26. Juli 1942 Konzentrationslager Theresienstadt (laut Meldearchiv am 28. Juni 1942 „nach Theresienstadt abgemeldet"), Mathematiker. Studierte 1884-1889 an der Universität Wien Mathematik und Physik (Dr. phil. 1889), habilitierte sich 1891 an der Universität Wien für Mathematik und wurde 1892 Chefmathematiker bei der „K. k. privaten Lebensversicherungsanstalt Phönix" (bis 1908 Chef des Mathematischen Büros, bis 1912 mathematischer Konsulent); 1903-1907 beschäftigte er sich mit Sterblichkeitsuntersuchungen. Die wissenschaftlichen Arbeitsgebiete Taubers waren (neben Versicherungsmathematik) Fourier- und Potenzreihen, Potentialtheorie, lineare Differentialgleichungen und Theorie der Gammafunktion. 1919 wurde Tauber o. Prof. an der Universität Wien, lehrte jedoch überwiegend als (ab 1901 bestellter) Honorar-Dozent für Versicherungsmathematik an der Technischen Hochschule Wien. Im Zuge von Sparmaßnahmen wurde Tauber 1933 an der Universität Wien pensioniert, hielt jedoch weiterhin Vorlesungen an der Technischen Hochschule (Verzichterklärung, da er Jude war, am 23. März 1938). Großes Silbernes Ehrenzeichen der Republik Österreich (1933).

Literatur

  • Johann Christian Poggendorff: Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften. Leipzig: Barth 1863-1904, S. 4, S. 5, S. 6, S. 7a
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1931, 1935
  • Rudolf Einhorn: Vertreter der Mathematik und Geometrie an den Wiener Hochschulen 1900-1940. Diss. Techn. Univ. Wien. Wien 1983, S. 323 ff.
  • Heinrich Sequenz [Hg.]: 150 Jahre Technische Hochschule in Wien. 1815 - 1965. Band 2. Wien: Technische Hochschule 1965, Heft 1, S. 344 ff., Heft 2, S. 130 ff.