Alfred Decastello-Rechtwehr
Alfred Decastello-Rechtwehr, * 28. September 1872 Wien, † 10. Oktober 1960 Wien, Mediziner, Hämatologe.
Biografie
Der aus einer geadelten Beamtenfamilie stammende Alfred Decastello studierte Medizin an den Universitäten Wien und Paris promovierte 1896 zum Doktor der Medizin. Er wirkte zunächst an der Universitätsklinik von Edmund Neusser, wo er eng mit Karl Landsteiner zusammenarbeitete. Gemeinsam mit Adriano Sturli fand er 1902 die vierte Blutgruppe, die den Namen AB bekam. Er folgte als Assistent Norbert Ortner nach Innsbruck, wo er sich 1909 für interne Medizin habilitieren konnte, kehrte aber bereits 1911 nach Wien zurück, wo er sich 1912 ebenfalls habilitierte und schließlich zum Vorstand der II. Medizinischen Abteilung des Kaiser-Franz-Joseph-Spitals avancierte.
1921 erhielt er den Titel eines außerordentlichen Universitätsprofessors. Er fungierte zudem als Schriftleiter des "Wiener Archivs für Innere Medizin" sowie Mitherausgeber weiterer Fachzeitschriften. Neben der Hämatologie zählte die Leukämie zu seinen bevotzugten Forschungsgebieten. Er verfasste mehrere Publikationen und beteiligte sich noch im hohen Alter an Forschungsarbeiten.
Literatur
- R. Klima: Nachruf für Alfred von Decastello. In: Blut 7 (1961), S. 45 f. [Stand: 18.04.2025]
- Ein Leben im Dienst der leidenden Menschen. In: Kleine Volks-Zeitung, 25.09.1942, S. 4