Viktor von Ebner-Rofenstein

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Daten zur Person
Personenname Ebner-Rofenstein, Viktor von
Abweichende Namensform Ebner-Rofenstein, Victor
Titel Ritter, Dr. med., Univ.-Prof., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 10615
GND 116333995
Wikidata Q78842
Geburtsdatum 4. Februar 1842
Geburtsort Bregenz
Sterbedatum 20. März 1925
Sterbeort Wien
Beruf Histologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 31B, Reihe 12, Nummer 32
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 1., Rathausstraße 13 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Präsident des Vereins der Ärzte (1875)
  • Präsident des naturwissenschaftlichen Vereins (1877)
  • Ordinarius für Histologie an der Universität Wien (1888 bis 1922)
  • Rektor der Universität Wien (1907 bis 1908)

Viktor Ritter von Ebner-Rofenstein, * 4. Februar 1842 Bregenz, † 20. März 1925 Wien, Histologe.

Biographie

Der Sohn des Vorarlberger Kreishauptmanns Johann Ebner-Rofenstein studierte Medizin an den Universitäten Innsbruck, Göttingen und Wien, wo er 1866 zum Dr. med. promoviert wurde. 1868 wurde er Assistent beim Physiologen Alexander Rollett in Graz und habilitiere sich 1870 an der Universität Innsbruck für Histologie. 1873 wurde Ebner-Rofenstein als außerordentlicher Professor für Histologie und Embryologie an die Universität Graz berufen, 1885 avancierte er dort zum Ordinarius.

1888 folgte der Mediziner dem Histologen Carl Wedl an der Wiener Lehrkanzel nach und wirkte an dieser bis zu seiner Emeritierung 1922. Ebner-Rofensteins wissenschaftliches Werk betrifft vor allem die mikroskopische Analyse der verschiedenen Gewebe des menschlichen Körpers (Bindegewebe, Muskelfasern, Knochen, Zähne und so weiter). Durch seine verdienstvolle Tätigkeit als Forscher und Lehrer bewirkte er die Verselbständigung der Histologie (Loslösung von Anatomie und Physiologie) und erreichte deren Anerkennung als selbständiges Prüfungsfach in der neuen Studienordnung (1903). Er fungierte als Rektor der Universität Wien (1907/1908) und gehörte als korrespondierendes (ab 1882) bzw. wirkliches Mitglied (ab 1890) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften an. Darüber hinaus war er Mitglied zahlreicher ausländischer wissenschaftlicher Gesellschaften (Würzburg, Erlangen, Stockholm) sowie der Gesellschaft der Ärzte in Wien, korrespondierendes Mitglied der königlichen Gesellschaft der Wissenschaften in Uppsala, Ehrenmitglied der Anatomischen Gesellschaft in Wien und des Vereins österreichischer Zahnärzte in Wien.

Zu seinen zahlreichen wissenschaftlichen Veröffentlichungen zählen "Über den feineren Bau der Knochensubstanz" (1875), "Histologie der Zähne" (in: Julius Scheff: Handbuch der Zahnheilkunde, 1890) und das "Handbuch der Gewebelehre des Menschen", Band 3 (1899). Er fungierte als Präsident des Vereins der Ärzte (ab 1875) sowie als Präsident des naturwissenschaftlichen Vereins (ab 1877).

1936 wurde die Ebner-Rofenstein-Gasse in Wien-Hietzing nach dem Histologen benannt.

Quellen


Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Josef Mayerhöfer: Lexikon der Geschichte der Naturwissenschaften. Biographien, Sachwörter und Bibliographien. Wien: Hollinek 1959-1972
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 4. Berlin: Duncker & Humblot 1959, S. 267 f.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 1. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1957, S. 212 f.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Band 75. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1925, S. 184 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 513 ff.
  • Wiener medizinische Wochenschrift 62 (1912), S. 382
  • Wiener medizinische Wochenschrift 72 (1922), S. 250
  • Wiener medizinische Wochenschrift 75 (1925), S. 89
  • Wiener klinische Wochenschrift 25 (1912), S. 227 f.
  • Josef Schaffer, Die Eröffnung des neuen Institutes für Histologie an der Universität Wien und die Feier des 80. Geburtstages von Viktor Ebner-Rofenstein. In: Wiener klinische Wochenschrift 35 (1922), S. 156 ff.
  • Wiener klinische Wochenschrift 38 (1925), S. 441 ff.
  • Anatomische Anzeiger 64 (1927), S. 1 ff.
  • Montfort. Vierteljahresschrift für Geschichte und Gegenwart Vorarlbergs 24 (1972), S. 604 ff.
  • Die feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1925/1926. Wien: Selbstverlag der Universität 1925, S. 28 ff.
  • Hugo Freund / Alexander Berg [Hg.]: Geschichte der Mikroskopie. Leben und Werk grosser Forscher. Band 1. Frankfurt am Main: Umschau Verlag 1963, S. 175 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 72
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972

Weblinks