Schulbuchverlag

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Firma
Datum von
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 14005
GND
WikidataID
Objektbezug Wiener Schulen
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Frühere Adressierung
  • k. k. Schulbücherverlag
  • Verlag der deutschen Schulanstalt (23 Mai 1772)

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Die ersten österreichischen Schulbücher (Schulbuch) entstanden im Gefolge der Theresianischen Schulordnung und wurden im Auftrag der Regierung verfasst (Druck-[Verlags-]Privilegium Maria Theresias vom 23. Mai 1772, in Kraft gesetzt am 13. Juni 1772, im Haus der Normalschule zu St. Anna, herausgegeben vom "Verlag der deutschen Schulanstalt"). Jeder Hauptnormalschule der k. k. Erblande konnte das Privilegium zur Herausgabe von Schulbüchern übertragen werden (Patent vom 20. Februar 1775). So entstanden Schulbücher in Laibach (1775), Prag (1775), Brünn, Innsbruck und Freiburg im Breisgau (1778). Die galizische Schulkommission erhielt das Druckprivilegium sämtlicher in polnischer und ruthenischer Sprache herauszugebenden Schulbücher (Hofdekret vom 22. März 1777). Die Titelseite jedes Lehrbuchs zeigte den Doppeladler und den Verkaufspreis. Um 1850 wurde der Verlag der Volksschulbücher für sämtliche Kronländer (ausgenommen Böhmen) in Wien zentralisiert. Die Schulbücher von Ofen, Triest und Mailand wurden mit dem Wiener k. k. Schulbücherverlag vereinigt. Es erschienen nun Lehrbücher in allen Sprachen der Monarchie. 1887 vollzog sich aufgrund des Erlasses des Ministers für Kultus und Unterricht vom 3. August 1887 eine Änderung durch Bestellung einer Zentraldirektion der k. k. Schulbücherverlage in Wien. 1906- 1911 setzten die k. k. Schulbuchverlage in Wien, Prag und Lemberg insgesamt 24,86 Millionen Schulbücher für Volks- und Bürgerschulen ab, wovon 11,97 Millionen auf den Wiener Schulbücherverlag entfielen. Durch das Reichsvolksschulgesetz vom 14. Mai 1869 wurde das Privilegium des Schulbücherverlags zur alleinigen Herausgabe von Schulbüchern aufgehoben; Privatverlage konnten sich am freien Wettbewerb beteiligen. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm die "Vereinigung der Schulbuchverleger" (Österreichischer Bundesverlag, Jugend & Volk, Franz Deuticke, Eduard Hölzel, Hölder-Pichler-Tempsky in Wien, Leykam in Graz) die Drucklegung aller vom Bundesministerium für Unterricht herausgegebenen Schulbücher sowie die Verteilung auf die Schulorte. Die Schulbuchaktion (Schulbuch) stimulierte nicht nur die Schulbuchproduktion in den Verlagen, sondern brachte auch beachtliche Verbesserungen in Angebot, didaktisch-methodischer Gestaltung und Aktualität.

Literatur

  • Viktor Fadrus: Österreichs Schulbücher im Wandel zweier Jahrhunderte. In: 100 Jahre Unterrichtsministerium 1848-1948. Hg. vom Bundesministerium für Unterricht und Kultur. 1948, S. 194 ff.
  • Johannes Frimmel: Fibel, Schulbuch, Buchverlag in Österreich, in: Richard Buchberger u.a. [Hg.]: Tafelkratzer, Tintenpatzer. Schulgeschichten aus Wien, Wien: Metropolisverlag 2016, S. 94-103.