Maria Theresia

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Daten zur Person
Personenname Maria Theresia
Abweichende Namensform
Titel Erzherzogin, Königin
Geschlecht weiblich
PageID 25340
GND
Wikidata
Geburtsdatum 13. Mai 1717
Geburtsort Wien
Sterbedatum 29. November 1780
Sterbeort Wien
Beruf
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Kapuzinergruft;

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Maria Theresia, * 13. Mai 1717 Wien, † 29. November 1780 Wien (Franzensgruft der Kapuzinergruft; gemeinsam mit Franz I. in einem Prunksarkophag von Balthasar Ferdinand Moll bestattet), Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn (Krönung 25. Juni 1741) und Böhmen (Krönung 12. Mai 1743), Gatte (12. Februar 1736) Franz Stephan von Lothringen (Verzichtserklärung für Lothringen 11. April 1736; 24. Jänner 1737 [Belehnung durch Karl VI.] Großherzog von Toskana, ab 21. November 1740 [nach dem Tod Karls VI.] Mitregent in Österreich, ab 21. September 1741 in Ungarn, ab 4. Oktober 1745 [Krönung] römisch-deutscher Kaiser [[Franz I. [†1765]; danach Sohn Joseph [II.] Mitregent und römisch-deutscher Kaiser), älteste Tochter Karls VI. Wurde aufgrund der Pragmatischen Sanktion (1713) dessen Nachfolgerin als Landesfürstin von Österreich (1740-1780). Ohne effizientes Heer und ohne finanzielle Mittel mußte sie das Erbe gegen die Ansprüche Friedrichs II. von Preußen verteidigen (der bereits am 16. Dezember 1740 in Schlesien einfiel). In den beiden Schlesischen Kriegen (1740-1742, 1744/1745) verlor sie den nördlichen Teil Schlesiens (ab 1763 als „Preußisch-Schlesien" bezeichnet, wogegen der Österreich verbliebene Teil mit dem Hauptort Troppau „Österreichisch-Schlesien" genannt wurde). Gleichzeitig kämpfte sie im Österreichischen Erbfolgekrieg (1740-1748) gegen Frankreich, Sardinien, Spanien, Sachsen und Bayern (der Wittelsbacher Karl Albrecht war 1742-1745 römisch-deutscher Kaiser [Karl VII.]). Nach dem Dresdner (l745; Beendigung des Kriegs gegen Preußen und Sachsen) beziehungsweise Aachener Frieden (1748; Beendigung des Österreichischen Erbfolgekriegs) begann Maria Theresia ihre Reformtätigkeit. Außenpolitisch errang sie beim Versuch, Schlesien zurückzugewinnen, im Siebenjährigen Krieg (1756-1763) keinen Erfolg. Nach dem Tod ihres Gatten machte sie 1765 den ältesten Sohn (und Nachfolger) Joseph zum Mitregenten, ließ ihm jedoch nur in bestimmten Bereichen (etwa Militär) Handlungsfreiheit. Ihr Hauptverdienst war die Umwandlung der überkommenen feudalen Ländermasse in einen einheitlichen modernen Verwaltungs- und Beamtenstaat mit zentralistischer Staatsverwaltung Die erste Staatsreform führte sie gemeinsam mitihrem Minister Haugwitz 1749-1756 durch, die zweite Reformperiode begann nach 1763. Die Reformen bezogen sich auf das Militärwesen (Reglement Dauns, Theresianum, Militärakademie, Generalstab), Finanzwesen (Aufhebung der Steuerfreiheit von Adel und Klerus, Theresianisches Kataster), die Einrichtung von Zentralstellen (Geheime Haus- Hof- und Staatskanzlei, Oberste Justizstelle, Directorium, Staatsrat, Hofkammer und so weiter), das Justizwesen (neues Strafgesetz, Abschaffung der Folter), Schulwesen (Errichtung von Grundschulen, Studienhofkommission, Orientalische Akademie), Kirchenwesen (von Joseph II. zum Staatskirchenwesen weiterentwickelt) und anderem. Die politischen Auswirkungen ihrer Reformen für die Hauptstadt Wien waren insofern ungünstig, als es zu einer Unterbindung des politischen Eigenlebens kam. Andererseits wurde die Bedeutung Wiens durch die Einrichtung zentraler Verwaltungsdienststellen sowie die fast ununterbrochene Anwesenheit der Herrscherin betont. Auf gesellschaftlich-sozialem Sektor trat ein Wandel zutage, der die verfassungs- und verwaltungsrechtliche Stellung der Bewohner beeinflußte; die Ausbildung eines Untertanenbewußtseins führte zu einer erkennbaren Minderung der politischen Kräfte und ermöglichte es dem Landesfürsten, verhältnismäßig leicht den von ihm angestrebten Einfluß auf alle jene Ämter und Stellen zu nehmen, die seinerzeit ausschließlich den Bürgern zugängliche waren. Das Ergebnis war die Unterwerfung städtischer Behörden unter die staatliche Aufsicht sowie die Durchdringung und Besetzung kleiner und kleinster Positionen mit landesfürstlichen Beamten, wodurch die Rechte des Stadtrat auch in diesen Belangen immer stärker beschnitten wurden. Im wirtschaftlichen Bereich erhielt die Hofwirtschaftskommission so starken Einfluß, daß der Wiener Wirtschaftsrat zu einer weisungsgebundenen Unterkommission degradiert wurde. Als Bürgermeister fungierte lange Zeit der ihr ergebene Kofler. Vergleiche die nachfolgenden Stichwörter.

Kinder

1. Maria Elisabeth (* 5. Februar 1737, † 7. Juni 1740) 2. Maria Anna (* 6. Oktober 1738, † 19. November 1789, Äbtissin in Klagenfurt) 3. Maria Karoline (* 12. Jänner 1740, † 25. Jänner 1741) 4. Joseph (Joseph II., * 13. März 1741, † 20. Februar 1790) 5. Marie Christine (* 13. Mai 1742, † 24. Juni 1798; Gatte Herzog Albert von Sachsen-Teschen [ Albertina ]) 6. Maria Elisabeth (* 13. August 1743, † 22. September 1809, Äbtissin in Innsbruck) 7. Karl Joseph (*1. Februar 1745, † 18. Jänner 1761) 8. Maria Amalia (* 26. Februar 1746, † 18. Juni 1804; Gatte Herzog Ferdinand II. von Bourbon-Parma) 9. Peter Leopold (Leopold II.; * 5. Mai 1747, † 1. März 1792; Gattin Maria Luisa von Bourbon) 10. Maria Karoline (* u. f 17. September 1748) 11. Johanna Gabriele (* 4. Februar 1750, † 23. Dezember 1762) 12. Josepha (* 19. März 1751, † 15. Oktober 1767) 13. Maria Karoline (* 13. August 1752, † 8. September 1814; Gatte König Ferdinand IV. von Neapel-Sizilien) 14. Ferdinand (* 1. Juni 1754, † 24. Dezember 1806; Gattin Maria Beatrix von Este-Modena) 15. Maria Antonia (Marie Antoinette; * 2. November 1755, † 16. Oktober 1793 [Hinrichtung in Paris]; Gatte Ludwig XVI. von Frankreich) 16. Maximilian (* 8. Dezember 1756, † 27. Juli 1801, Erzbischof von Köln).


Literatur

  • Biographisches Wörterbuch zur deutschen Geschichte. Begründet von Hellmuth Rössler und Günther Franz, bearbeitet von Karl Bosl [u.a.]. Band 2: I-R. München: A. Francke 1974
  • Brigitte Hamann [Hg.]: Die Habsburger. Ein biographisches Lexikon. Wien: Ueberreuter 1988; Magdalena Hawlik-van de Water: Die Kapuzinergruft. Begräbnisstätte der Habsburger in Wien. Wien [u.a.]: Herder 1987
  • Walter Pollak [Hg.]: Tausend Jahre Österreich. Eine biographische Chronik. Band 1: Von den Babenbergern bis zum Wiener Kongreß. Wien / München: Jugend & Volk 1973, S. 289 ff.
  • Maria Theresia und ihre Zeit. Salzburg-Wien 1979

Maria Theresia und ihre Zeit (Kat. 1980); Maria Theresia als Königin von Ungarn (Kat. Halbturn 1980; dazu Beitragsbd.: Jb. Tür österr. Kulturgeschichte, 10 [Eisenstadt 1984])

Maria Theresia - Gedenkjahr 1980 (Kat.; Jahresber. 1979/80 der Theresian. Akad., 1980);

  • Gerda und Gottfried Mraz: Maria Theresia Ihr Leben und ihre Zeit in Bildern und Dokumenten. München 1979 (Mchn. 1979; Bibliographie);
  • dsben.: Österreichische Profile. 1981, S. 85 ff.
  • Alfred Ritter von Arneth: Geschichte Maria Theresias. 10 Bände. 1863 - 1879
  • Rudolf Graf Khevenhüller-Metsch / Hanns Schütter: Aus der Zeit Maria Theresias. Tagebuch des Fürsten Johann Joseph Khevenhüller-Metsch. 7 Bände. Wien-Leipzig 1907-1925

Friedrich Walter, Die theresian. Staatsreform von 1749 (1958); Gustav Otruba, Die Wirtschaftpolitik M. Th.s (1963); Friedrich d. Gr. und M. Th. in Augenzeugenberichten (1965); Hugo Hantsch, Gestalter der Geschicke Österr.s, 235ff.; Joseph II., 710f. (Kinder).