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Version vom 25. März 2020, 10:57 Uhr

Daten zum Begriff
Art des Begriffs Quellenkunde
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 25.03.2020 durch WIEN1.lanm08sch
Bildname WStLA KS Sammelbestand P1 00001.jpg
Bildunterschrift Gedruckter Stadtplan von Augustin Hirschvogel (1547)

Karten sind in der Regel grundrisstreue Darstellungen der Erdoberfläche die auf Basis einer terrestrischen oder photogrametrischen Vermessung erstellt wurden. Sie bilden in Museen, Bibliotheken und Archiven meist eine eigene Quellengattung, da sie auf Grund ihres Formats aus konservatorischen Gründen anders gelagert werden müssen als Bücher und Akten.


Terminologie

Der Begriff Karte leitet sich von dem altgriechischen Wort chártēs her, welches das Blatt einer Papyrusstaude bezeichnet. Die Karte ist ein eingeebnetes, verkleinertes und generalisiertes, mit Beschreibungen und Zeichen versehenes Abbild der Erdoberfläche oder anderer Himmelskörper. Dabei kann die Karte in analoger oder heutzutage auch in digitaler Form vorliegen. Zu den analogen Karten in Archiven gehören die handgezeichneten und die gedruckten Karten. Den meisten Karten ist gemein, dass sie die Erdoberfläche zweidimensional, verkleinert und häufig mit Hilfe von Beschreibungen und Zeichen, den sogenannter Signaturen, abbilden. In ihnen werden raumbezogene Gegenstände, Sachverhalte oder Prozesse maßstäblich generalisiert und mit Hilfe eines Zeichensystems grafisch in ihren Raumbeziehungen dargestellt.

Eine andere Definition der Karte gibt die Internationale Kartographische Vereinigung (ICA): Eine Karte ist danach eine "versinnbildlichte Repräsentation geographischer Realität, die auf der Kreativität und den Entscheidungen eines Kartographen (oder heute auch einer Kartographin) beruht und bestimmte Aspekte und Charakteristika darstellt, um räumliche Beziehungen abzubilden."


Untergliederung

Karten können nach mehreren Gesichtspunkten untergliedert werden. In der Kartographie unterscheidet man meist zwischen Topographischen Karten und Thematischen Karten. In Archiven, Museen und den historischen Wissenschaften werden Karten auch nach ihrem Entstehungsprozess in handgezeichnete Karten (Manuskriptkarten) und gedruckte Karten unterteilt.

Topographsiche Karten

Als Topographische Karte gelten Karten, die im weitesten Sinn die Situation der Erdoberfläche im Detail wiedergeben und etwa Gewässer, Geländeformen, Bodenbewachsung oder andere, zur Orientierung wichtige Landschaftselemente wiedergeben. Eine andere Bezeichnung für den Kartentyp iast "Physische Karte".Typische Beispiele von topographischen Karten sind die Landesaufnahmen des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesens, aber auch etwa die Wiener Flächenmehrzweckkarte der MA 41.

Thematische Karten

Bie Thematischen Karten steht weniger die topographische, physische Wiedergabe der Erdoberfläche im Vordergrund. Vielmehr wird dient die Karte zur Visualisierung von bestimmten Themenbereichen und Objekte oder Sachverhalte (Themen) nichttopographischer Art aus der natürlichen Umwelt oder aus dem Wirtschafts- und Sozialbereich der menschlichen Gesellschaft abgebildet werden. Beispiele für thematische Karten aus der natürlichen Umwelt sind etwa Geologische Karten oder Karten zu Naturschutz. Thematische Karten der Humangeographie sind etwa Karten zur Bevölkerungsdichte und Demographie.

Manuskriptkarten

Manuskriptkarten unterscheiden sich von gedruckten Karten nicht nur aufgrund ihres offensichtlich unterschiedlichen Herstellungsprozesses, sondern vor allem durch den Kontext ihrer Herstellung. Handgezeichtnete Karten sind in der überwiegenden Mehrzahl durch Verwaltungshandeln entstanden und ihnen kommt in der Regel auch Unikatcharakter zu. Sehr selten wurden von Manuskriptkarten ebenfalls von Hand gezeichnete Kopien oder Mehrfertigungen angefertigt. Vereinzelt waren handgezeichnete Karten auch Vorlagen für gedruckte Karten. Die Manuskriptkarten dienten in den Kanzleien und Ämtern oft zur Veranschaulichung des Verwaltungshandelns. So entstanden in den Verwaltungen Karten etwa zur Darstellung von strittigen Grenzverläufen oder zur Festlegung der neuen Grenzverläufe als Folge von Grenzstreitigkeiten. In Archiven sind Manuskriptkarten in der Regel nicht wie die meisten gedruckten Karten als Sammlungsgut in das Archiv gekommen, sondern im Zusammenhang mit der Übernahme von organisch gewachsenen Registraturbeständen.

Gedruckte Karten

Gedruckte Karten haben im Unterschied zu handgezeichneten sehr häufig keinen Unikatcharakter. Mit Ausnahme von sehr seltenen und frühen Karten, die nur noch in einem oder in ganz wenigen Stücken überliefert sind, haben sich gedruckte Karten meist in mehreren Exemplaren erhalten. Zu der Gruppe der gedruckten Karten werden auch solche Karten gezählt werden, die gedruckt sind, aber in einem zweiten Herstellungsprozess von Hand koloriert wurden. Zusätzlich können gedruckte Karten – analog zu handgezeichneten – auch nachträglich von anderer Hand vorgenommene Einzeichnungen oder Eintragungen aufweisen.


Stadtpläne

Eine Besonderheit stellen Stadtpläne dar. Sie geben in der Regel das gesamte Gebiet einer Stadt wieder, wobei weniger auf Wiedergabe der physisch-geographischen Elemente, als auf die von stadttypischen Objekten, wie Straßen, Gebäuden, öffentlichen Verkehr, administrativen Einheiten Wert gelegt wird.

Links

Geschichte der Stadtpläne von Wien