Plan des Wienflusses (1783/1791)

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Plan des Wienflusses (1791)
Daten zur Karte
Art der Karte Plan
Originaltitel Beiläufiger Entwurf der Lage des Wienflusses von seinem Ursprung bis zu seiner Mündung in die Donau
Beschreibung Plan zum Verlauf des Wienflusses
Erscheinungsjahr 1791
Ausfertigung Zeichnung
Maßstab 1:
Ausrichtung Norden
Kartenzeichner
Orte Wien, Wienfluss, Linienwall, Schloss Schönbrunn
Bezirk
WikidataID
Objektbezug Langes 19. Jahrhundert, Karten, Wasserbau
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Letzte Änderung am 25.11.2023 durch WIEN1.lanm08swa
Bildname WStLA KS Sammelbestand P1 00256.jpg
Bildunterschrift Plan des Wienflusses (1791)

Lageplan des Wienflusses vom Ursprung bis zur Mündung in die Donau; mit Quellen, Bächen, Reservoirs und Teichen; kolorierte Handzeichnung.

Unter der Karte findet sich eine Berechnung des Wasserdurchflusses der einzelnen Zubringer. Die Karte wurde, laut ihrem Titel dazu angefertigt, den Wasserabgang des Flusses zu ermitteln und diesen durch Speicherung in Reservoirs, im Fall einer Austrocknung des Flusses, ersetzen zu können. Wie aus dem Text herauszulesen, kam es bei anhaltenden Trockenperioden öfter zur vollständigen Austrocknung des Wienflusses Die Wasserführung war jedoch essentiell für die Mühlen der Stadt und somit für die Versorgung mit Mehl. Die Mühlen sind über Signaturen ebenfalls in der Karte vermerkt.

Zeitliche Einordnung

Der Plan ist auf der Rückseite mit 1791 datiert. Der Karteninhalt zeigt jedoch einen Stand zwischen 1782 und vor Mitte 1785:

Der Damm des auf der Karte noch als existierend eingezeichneten Groissauerteichs (in der Legende Nr. 2 als Rußauer Teich bezeichnet) riss beim großen Unwetter am 29. Juli 1785 und überschwemmte ganz Mauerbach und wurde anschließend nicht mehr errichtet. Bereits 1782 erstellte der Architekt Wilhelm Bayer ein Gutachten über die Mauerbacher Teiche, die für die Qualitätsverbesserung des Wienflusses herangezogen werden sollten (NÖLA, Klosterakten K 206, Mauerbach Kartause 1782, Nr. 75, 12. Oktober 1782.). In diesem Gutachten wurde in Punkt 2 auf den schlechten Zustand der Dämme hingewiesen:

Bei dem Großauerteich, dessen Damm, weil dießer ohnehin so baufällig ist, daß er bei ersten Wasserguß gänzlich abzureißen scheinet, und hiedurch der Herrschaft ein sehr großer Schaden zugefüget würde, ebenfalls durchaus zu verbessern, und um 2 1/2 Klafter zu erhöhen ist, damit er anstatt 7084 : 9495: mithin um 2411 Cubic Klafter Wasser mehr enthalten könne; durch welche größere Wasser Verbreitung als denn die Herrschaft um 1 Tagwerk öden Waldungs Platz verlustiget wird; worgegen aber selbe wieder an jenen Unkösten gewinnet, die sie um zu so nothwendigerer Wiederherstelllung dießes Teiches, als selber der Herrschaft bei Abreißung das größte Unglück verursachen würde, ohnehin verwenden müßte, wenn solcher nicht vom allerhöchsten Aerario hergestellet werden würde.

Ein Abschnitt der Mauer um den Lainzer Tiergarten und die Allee bei Lainz sind schon eingezeichnet. Die Mauer wurde 1782-1787 in mehreren Teilabschnitten errichtet. Nach dem Baufortschritt zu schließen, wäre das Jahr 1783 am ehesten als Ursprungsjahr der Karte zu nennen.


Quellen: