Jakob Ehrlich
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Daten zur Person
- Obmann des Jüdischen Volksvereines Budweis (1906)
- Präsident des Jüdischen Nationalvereines (bis 1910)
- Vorstandsmitglied der Israelitischen Kultusgemeinde (1912 bis 1938)
- Präsidiumsmitglied des 11. Zionistenkongresses (1913)
- Präsident des Zionistischen Landesverbandes )
- Mitglied des Wiener Gemeinderates (22.05.1919 bis 13.11.1920)
- Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderates (10.11.1920 bis 13.11.1923)
- Disziplinarrat der Wiener Rechtsanwaltskammer (1924 bis 1934)
- Rat der Stadt Wien (Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde) (17.05.1934 bis 16.03.1938)
- Vizepräsident der Israelitischen Kultusgemeinde (1936 bis 1937)
Jakob Ehrlich, * 15. September 1877 Bystřice pod Hostýnem (Mähren), † 17. Mai 1938 Dachau, Rechtsanwalt, Politiker.
Biografie
Jakob Ehrlich wurde am 15. September 1877 in Bystřice in Mähren geboren. Nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. iur.) betätigte sich Ehrlich als Jurist, gehörte jedoch von 1919 bis 1923 als Vertreter der Jüdisch-Nationalen Liste auch dem Gemeinderat beziehungsweise von 1934 bis 1938 als Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde der "Wiener Bürgerschaft" an.
Er kam am 17. Mai 1938 im Konzentrationslager Dachau ums Leben. Sein Name findet sich auf der Gedenktafel für der von den Nationalsozialisten ermordeten Mitglieder des Wiener Landtags und Gemeinderats im Wiener Rathaus.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Bezirksgericht Döbling, A4: 9 A 572/1938
- Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, Datenbank Volksgerichtsakten (Forschungsstelle Nachkriegsjustiz): Akt 7185
- Österreichisches Staatsarchiv – Kriegsarchiv, Qualifikationsliste: 543
- Meldezettel von Jakob Ehrlich (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)
Literatur
- Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien: Lit-Verlag 2010, S. 768
- Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934, Wien 1995
- Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Edition Olamenu 1966
- Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien 77 (1962)
- Das Neue Wien und seine Bürgerschaft. Eine Darstellung des ständischen Aufbaues der Stadt Wien. Almanach für die bundesunmittelbare Stadt Wien. Wien: Beck 1935, S. 68
- Wiener Jüdisches Familienblatt 2/8 (1934)
- Rathauskorrespondenz, 10.03.1988.