Cajetan Josef Schiefer: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Cajetan Josef Schiefer, * 12. März 1791 Komotau, Böhmen, † 24. November 1868 Wien, Direktor des [[Stadtbauamt|Stadtbauamts]]; Sohn des Anton und der Maria Anna Schiefer, geborene Gerstner; verheiratet mit Rosalia (geborene Feyl, † 1. Dezember 1868 Wien), Sohn Anton Schiefer (* um 1819, † 21. August 1839 in Baden bei Wien)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/baden-st-stephan/03-10/?pg=121 Matricula online: Sterbebuch der Pfarre Baden - St. Stephan, Sig.: 03-10, fol. 119]</ref><ref>[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000354ma8Invent#Ser_____00000354ma8Invent WStLA, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokoll: B1/185, fol. 50]</ref> | |
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− | Cajetan Josef Schiefer, * 12. März 1791 Komotau, Böhmen, † 24. November 1868 Wien, Direktor des [[Stadtbauamt|Stadtbauamts]]; verheiratet mit Rosalia (geborene Feyl, † 1. Dezember 1868 Wien), Sohn Anton (1819- | ||
==Biographie== | ==Biographie== | ||
− | Nach Absolvierung des Gymnasiums und technischer Studien erlernte er die Kameral-Rechnungsführung und wurde am 1. November 1813 Assistent an der Architektenschule der böhmisch-ständisch technischen Lehranstalt in Prag. Am 7. August 1820 wurde er Amtszeichner bei der k. k. niederösterreichischen Zivil-Baudirektion in Wien, am 2. Juni 1827 k. k. Kreis-Ingenieur im Viertel ober dem Wienerwald (Sankt Pölten) und am 8. September 1827 | + | Nach Absolvierung des Gymnasiums und technischer Studien erlernte er die Kameral-Rechnungsführung und wurde am 1. November 1813 Assistent an der Architektenschule der böhmisch-ständisch technischen Lehranstalt in Prag. Am 7. August 1820 wurde er Amtszeichner bei der k. k. niederösterreichischen Zivil-Baudirektion in Wien, am 2. Juni 1827 k. k. Kreis-Ingenieur im Viertel ober dem Wienerwald (Sankt Pölten) und am 8. September 1827 k. k. Architekt mit der Dienstleistung bei der k. k. niederösterreichischen Zivil-Baudirektion (wo er sich mit der [[Kanalisation]] der [[Vorstädte]], dem Bau des sogenannten [[Cholerakanäle|Cholerakanals]] am rechten [[Wienfluss|Wienflussufer]] und mit den Bauvorhaben am [[Stephansdom|Stephansturm]] zu beschäftigen hatte). Am 19. Dezember 1832 wurde er Bauinspektor bei der steiermärkischen Provinzial-Baudirektion und Oberbauleiter aller Wasserbauten derselben. |
Als 1835 die Stelle des städtischen [[Unterkämmerer|Unterkämmerers]] zu besetzen war, fiel die Wahl (nach erfolgter Ausschreibung des Postens) am 12. September 1835 auf Schiefer. Er wandelte das überwiegend administrative [[Unterkammeramt (Behörde)|Unterkammeramt]] in ein technisches Amt um und reorganisierte wesentliche städtische Aufgabenbereiche (unter anderem [[Feuerlöschwesen|Feuerlöschdienst]], Kampf gegen [[Überschwemmungen]] und [[Epidemie|Epidemien]], [[Müllabfuhr|Stadtreinigung]], [[öffentliche Beleuchtung]]), wobei er auf die Erlassung geeigneter Instruktionen Wert legte. Schiefer wurde am 12. November 1864 pensioniert.<ref>Rede Kajetan Schiefers am 14. April 1864 anlässlich seines Ruhestandes, veröffentlicht in [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1456145 Versammlung sämmtlicher Beamten des Stadtbauamtes der Stadt Wien. Wien: Selbstverlag 1864]</ref> Er ist als der eigentliche Organisator des Wiener [[Stadtbauamt|Stadtbauamts]] zu betrachten. | Als 1835 die Stelle des städtischen [[Unterkämmerer|Unterkämmerers]] zu besetzen war, fiel die Wahl (nach erfolgter Ausschreibung des Postens) am 12. September 1835 auf Schiefer. Er wandelte das überwiegend administrative [[Unterkammeramt (Behörde)|Unterkammeramt]] in ein technisches Amt um und reorganisierte wesentliche städtische Aufgabenbereiche (unter anderem [[Feuerlöschwesen|Feuerlöschdienst]], Kampf gegen [[Überschwemmungen]] und [[Epidemie|Epidemien]], [[Müllabfuhr|Stadtreinigung]], [[öffentliche Beleuchtung]]), wobei er auf die Erlassung geeigneter Instruktionen Wert legte. Schiefer wurde am 12. November 1864 pensioniert.<ref>Rede Kajetan Schiefers am 14. April 1864 anlässlich seines Ruhestandes, veröffentlicht in [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/pageview/1456145 Versammlung sämmtlicher Beamten des Stadtbauamtes der Stadt Wien. Wien: Selbstverlag 1864]</ref> Er ist als der eigentliche Organisator des Wiener [[Stadtbauamt|Stadtbauamts]] zu betrachten. | ||
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Ausgezeichnet wurde er mit dem Ritterkreuz des [[Franz-Joseph-Orden|Franz-Joseph-Ordens]], dem königlich-preußischen Roter-Adler-Orden, dem päpstlichen Sankt-Gregor-Orden, der Großen Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft, der Großen Goldene [[Salvatormedaille]] und dem portugisieschen Militärorden Jesus Christus. | Ausgezeichnet wurde er mit dem Ritterkreuz des [[Franz-Joseph-Orden|Franz-Joseph-Ordens]], dem königlich-preußischen Roter-Adler-Orden, dem päpstlichen Sankt-Gregor-Orden, der Großen Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft, der Großen Goldene [[Salvatormedaille]] und dem portugisieschen Militärorden Jesus Christus. | ||
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*[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-michael/03-13/?pg=199 Matricula online: Sterbebuch der Pfarre St. Michael, Sig.: 03-13, fol. 195] | *[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien/01-st-michael/03-13/?pg=199 Matricula online: Sterbebuch der Pfarre St. Michael, Sig.: 03-13, fol. 195] | ||
*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000354ma8Invent#Ser_____00000354ma8Invent WStLA, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokoll: B1/299, fol. 160] | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Ser+++++00000354ma8Invent#Ser_____00000354ma8Invent WStLA, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokoll: B1/299, fol. 160] | ||
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*[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=18681125&seite=6&zoom=33 Todesanzeige in der Neuen Freien Presse, 25.11.1868] | *[http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=18681125&seite=6&zoom=33 Todesanzeige in der Neuen Freien Presse, 25.11.1868] | ||
− | == | + | ===Zu seiner Tätigkeit=== |
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/3565624 „Allgemeine Dienstinstruktion für das Stadtbauamt“ (1854)] | *[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/3565624 „Allgemeine Dienstinstruktion für das Stadtbauamt“ (1854)] | ||
*[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/3565584 „Bericht des Stadtbauamtes über die Reorganisierung des Stadtbauamtes Wien“ (1863)] | *[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/content/titleinfo/3565584 „Bericht des Stadtbauamtes über die Reorganisierung des Stadtbauamtes Wien“ (1863)] | ||
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*Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien von 1783-1848 in verwaltungsgeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. Wien 1977, S. 247 | *Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien von 1783-1848 in verwaltungsgeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. Wien 1977, S. 247 | ||
− | == | + | ==Referenzen== |
<references /> | <references /> |
Aktuelle Version vom 19. März 2024, 11:29 Uhr
Cajetan Josef Schiefer, * 12. März 1791 Komotau, Böhmen, † 24. November 1868 Wien, Direktor des Stadtbauamts; Sohn des Anton und der Maria Anna Schiefer, geborene Gerstner; verheiratet mit Rosalia (geborene Feyl, † 1. Dezember 1868 Wien), Sohn Anton Schiefer (* um 1819, † 21. August 1839 in Baden bei Wien)[1][2]
Biographie
Nach Absolvierung des Gymnasiums und technischer Studien erlernte er die Kameral-Rechnungsführung und wurde am 1. November 1813 Assistent an der Architektenschule der böhmisch-ständisch technischen Lehranstalt in Prag. Am 7. August 1820 wurde er Amtszeichner bei der k. k. niederösterreichischen Zivil-Baudirektion in Wien, am 2. Juni 1827 k. k. Kreis-Ingenieur im Viertel ober dem Wienerwald (Sankt Pölten) und am 8. September 1827 k. k. Architekt mit der Dienstleistung bei der k. k. niederösterreichischen Zivil-Baudirektion (wo er sich mit der Kanalisation der Vorstädte, dem Bau des sogenannten Cholerakanals am rechten Wienflussufer und mit den Bauvorhaben am Stephansturm zu beschäftigen hatte). Am 19. Dezember 1832 wurde er Bauinspektor bei der steiermärkischen Provinzial-Baudirektion und Oberbauleiter aller Wasserbauten derselben.
Als 1835 die Stelle des städtischen Unterkämmerers zu besetzen war, fiel die Wahl (nach erfolgter Ausschreibung des Postens) am 12. September 1835 auf Schiefer. Er wandelte das überwiegend administrative Unterkammeramt in ein technisches Amt um und reorganisierte wesentliche städtische Aufgabenbereiche (unter anderem Feuerlöschdienst, Kampf gegen Überschwemmungen und Epidemien, Stadtreinigung, öffentliche Beleuchtung), wobei er auf die Erlassung geeigneter Instruktionen Wert legte. Schiefer wurde am 12. November 1864 pensioniert.[3] Er ist als der eigentliche Organisator des Wiener Stadtbauamts zu betrachten.
Ausgezeichnet wurde er mit dem Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens, dem königlich-preußischen Roter-Adler-Orden, dem päpstlichen Sankt-Gregor-Orden, der Großen Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft, der Großen Goldene Salvatormedaille und dem portugisieschen Militärorden Jesus Christus.
Nach ihm wurde die Schiefergasse benannt.
Werke
Quellen
Zur Person
- Matricula online: Sterbebuch der Pfarre St. Michael, Sig.: 03-13, fol. 195
- WStLA, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokoll: B1/299, fol. 160
- WStLA, Bezirksgericht Innere Stadt (I), A4 - A - Verlassenschaften: A 402/1870
- Todesanzeige in der Neuen Freien Presse, 25.11.1868
Zu seiner Tätigkeit
- „Allgemeine Dienstinstruktion für das Stadtbauamt“ (1854)
- „Bericht des Stadtbauamtes über die Reorganisierung des Stadtbauamtes Wien“ (1863)
- „Bericht des Magistrates über die Reorganisirung des Stadtbauamtes“ (1863)
- „Entwurf für die Regulirung und Normirung des Personalstandes im städtischen Bauamte“ (1863)
Literatur
- Festschrift herausgegeben anläßlich der Hundertjahrfeier des Wiener Stadtbauamtes am 12. Mai 1935 von der Technikerschaft des Wiener Stadtbauamtes und der großen Technischen Unternehmungen der Stadt Wien. Wien: Dt. Verl. für Jugend u. Volk 1935, S. 40 f.
- Elfriede Sheriff: Die Ämter der Stadt Wien von 1783-1848 in verwaltungsgeschichtlicher und personeller Hinsicht. Diss. Univ. Wien. Wien 1977, S. 247
Referenzen
- ↑ Matricula online: Sterbebuch der Pfarre Baden - St. Stephan, Sig.: 03-10, fol. 119
- ↑ WStLA, Totenbeschreibamt, B1 - Totenbeschauprotokoll: B1/185, fol. 50
- ↑ Rede Kajetan Schiefers am 14. April 1864 anlässlich seines Ruhestandes, veröffentlicht in Versammlung sämmtlicher Beamten des Stadtbauamtes der Stadt Wien. Wien: Selbstverlag 1864