Zwangsarbeiterlager Seitenberggasse 16

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Organisation
Art der Organisation NS-Institution Zwangsarbeiterlager
Datum von 1942
Datum bis 1945
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 59424
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 14.10.2020 durch WIEN1.lanm08mic

Es wurden noch keine Adressen erfasst!


Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 12' 58.56" N, 16° 18' 44.89" E  zur Karte im Wien Kulturgut

In 16., Seitenberggasse 16 befand sich von 1942 bis 1945 ein Lager für Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter der nationalsozialistischen Zeit, das auch als "Lager 9" beziehungsweise als "Gemeinschaftslager 9" bezeichnet wurde und vermutlich ein INHA-Lager war.

Laut Meldedaten kam ein serbischer Zwangsarbeiter via "Durchgangslager Gänsbachergasse" im Oktober 1942 in das "Bar.Lg. [Barackenlager Wien] 16, Seitenbergg.", wo er bis April 1943 untergebracht war. Im Zusammenhang mit den Meldedaten eines kroatischen Zwangsarbeiters, der im August 1942 nach Wien deportiert worden war, wurde er als Lagerarbeiter zuerst im "Lager 9 (16, Seitenberggasse)" geführt, dann ab Dezember 1943 offenbar bis Kriegsende im "Lager 16 (Inha Siebenhirten)". Vermutlich wurde damals auch das Lager Seitenberggasse als INHA-Lager unter zumindest zeitweiser Involvierung der Industrie- und Handwerksförderungsgesellschaft m.b.H. geführt.

Eine spezielle Nummerierung scheint auch in einem Meldeeintrag einer unkrainischen Zwangsarbeiterin für Juni bis November 1943 auf: Wien "16, Seitenbergg. (Lager III)", wobei das "III" nicht geklärt ist. Ihren Aussagen nach befanden sich im Lager Preindlgasse, in dem sie davor untergebracht war, oder im Lager Seitenberggasse auch jüdische Deportierte.

In Meldedaten scheint das Lager gelegentlich auch irrtümlich als Wien "16, Teitenbachg. (Gemeinschaftslager 9)" auf, so für Oktober bis Dezember 1942 bei einem serbischen Zwangsarbeiter.

Weiters nennt auch eine Liste des Wilhelminenspitals[1] das INHA-Lager 9 in 16., Seitenberggasse 16 für russische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter.

Diese Liste des Wilhelminenspitals verzeichnet die dort zwischen 1942 und 1945 behandelten Ausländerinnen und Ausländer. Die Liste enthält Aufnahmezahl, Vor- und Zuname, Geburtsdatum, Geburtsort (Land), Eintritt, Austritt, "Bestimmungsort" mit Firma und Wohnadresse (mit den zeitgenössischen Straßennamen).[2]

Siehe auch: Zwangsarbeit, Zwangsarbeiterlager, Lager in Wien

Quellen

Literatur

  • Stefan August Lütgenau: Zwangsarbeit im "Reichsgau" Wien 1938-1945. In: Studien zur Wiener Geschichte. Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 59 (2003), S. 167-186
  • Hermann Rafetseder: Lager und lagerartige Unterkünfte der NS-Zeit in Wien für das Online-Lexikon "Wien Geschichte Wiki", auf Basis von Material des Österreichischen Versöhnungsfonds. 108 Lager-Artikel und vier "Bonus-Tracks", erstellt im Auftrag des Wiener Stadt- und Landesarchivs. Linz: Eigenverlag 2017
  • Hermann Rafetseder: NS-Zwangsarbeits-Schicksale. Erkenntnisse zu Erscheinungsformen der Oppression und zum NS-Lagersystem aus der Arbeit des Österreichischen Versöhnungsfonds. Bremen: Wiener Verlag für Sozialforschung in EHV Academicpress GmbH 2014, S. 667

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt.209 - Wilhelminenspital, A1 – Direktionsakten: Mappe 47: "Suchaktion Ausländer".
  2. Irrtümer bei den Bezirken und Hausnummern sind nicht ausgeschlossen. In die Bearbeitung aufgenommen wurden nur jene Adressen, bei denen "Lager" angegeben war, beziehungsweise nur jene Firmenlager, die als solche bezeichnet wurden.