Zum langen Keller

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1690
Datum bis 1853
Andere Bezeichnung Langer Keller, Zum heiligen Martin
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 3409
GND
WikidataID
Objektbezug Frühe Neuzeit, Langes 19. Jahrhundert
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.12.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 7., Burggasse 67
  • Nr.: 234 (Bezirk: Neubau (Vorstadt))

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48° 12' 15.01" N, 16° 20' 53.77" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Langer Keller (7., Burggasse 67; Konskriptionsnummer Neubau 234; „Zum heiligen Martin").

Der in den Jahren 1683-1703 amtierende Schottenabt Sebastian Faber (* 1637, † 24. April 1703) ließ Ende des 17. Jahrhundert, in den Jahren nach der Zweiten Osmanenbelagerung (1683), in der späteren Vorstadt Neubau (auf Schottengrund) einen langen Keller für Stiftszwecke graben und über diesem ein Haus zur Versorgung pensionierter Stiftsdiener errichten. 1690 überließ das Stift der Gemeinde St. Ulrich das Gebäude, die hier ein Grundarmenhaus einrichtete, das 1737 vergrößert wurde. 1758 kam das Gebäude in Staatsbesitz. Maria Theresia wandelte den Langen Keller in eine allgemeine Versorgungsanstalt um, doch sollten Stiftsangestellte und Arme von St. Ulrich bevorzugt berücksichtigt werden.

1771 schenkte Johann Leopold Graf Unverzagt der Anstalt einen Grund zur Errichtung einer dem heiligen Martin geweihten Kapelle (Weihe 26. September 1772, Altarbild „Heiliger Martin").

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war eine Kommission zur Erkenntnis gelangt, dass dieses Haus nicht mehr den modernen Ansprüchen einer Versorgungsanstalt genügte. Gemäß den Überlegungen sollten die Pfründner nach der Auflassung in das Versorgungshaus am Alserbach überführt werden. Am 17. Dezember 1853 wurde im Rahmen der Räumung und Auflassung des Versorgungshauses Langenkeller und der Übergabe dieses Hauses in die freie Verfügung des Schottenstifts über die Ausgleichung des zweifelhaften Eigentums und der Besitzverhältnisse verhandelt. Das Schottenstift akzeptierte die unentgeltlichen Abtretung eines Teils der Grundfläche, auf dem ein Zinshaus erbaut werden sollte, zur Straßenerweiterung der Gemeinde Wien abzutreten, wodurch die Hermanngasse als Verbindung zwischen Burggasse und Kandlgasse entstand.

Der Abbruch des Versorgungshauses erfolgte 1854.

Literatur