Wien-Raaber Bahnhof

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Raaber Bahnhof und Gloggnitzer-Bahnhof, um 1850
Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1846
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt Matthias von Schönerer
Prominente Bewohner
PageID 43427
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 24.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname HMW_065827.jpg
Bildunterschrift Raaber Bahnhof und Gloggnitzer-Bahnhof, um 1850
  • 10., Südtiroler Platz

Derzeit wurden noch keine Konskriptionsnummer zu diesem Bauwerk erfasst!


1846 eröffnet, Vorgängerbau des Staatsbahnhofs beziehungsweise des Ostbahnhofs. Anfangspunkt der Wien-Raaber Eisenbahn, der späteren Ostbahn. Raab ist der deutsche Name der ungarischen Stadt Györ.

Dieser Bahnhof war als "Doppelkopfbahnhof" mit dem "Wien-Gloggnitzer-Bahnhof" von Ing. Matthias von Schönerer im Stil des Klassizismus konzipiert worden. Die symmetrische Anlage mit den beiden Endbahnhöfen und dazwischen angeordneten Betriebsbauten (Remisen, Restauration und Verwaltungsgebäude) standen weltweit ohne Beispiel. Die technische Infrastruktur wurde von beiden Bahngesellschaften genutzt.

Der Raaber Bahnhof befand sich dort, wo später der Ostbahnhof gebaut wurde. Da das Gelände nach Norden sanft in das Wiental abfällt, lagen die zwei Einfahrtsgleise am Beginn der Einfahrt in die Bahnhofshalle im Geländeniveau, während sich der Gleisabschluss nahe dem späteren Gürtel bereits in der Höhe des ersten Stockes befand. Diese geographische Situation entsprach auch der Lage des Wien-Gloggnitzer Bahnhofs, dessen viergleisiger Gleisabschluss sich ebenfalls über dem Straßennieveau befand. Beim Neubau des Hauptbahnhofs, der etwa in der Diagonale zwischen den beiden historischen Bahnstrecken angelegt wurde, mussten daher umfangreiche Nivellierungsarbeiten durchgeführt werden, um den Durchgangsbahnhof in einer Ebene anlegen zu können.

1848 erlitt der Bahnhof kleinere Schäden, als aufständische Nationalgarden auf reguläre Truppen trafen. Der Wien-Raaber Bahnhof erlangte bis in die 1860er Jahre nie die Bedeutung, die der Wien-Gloggnitzer Bahnhof (Südbahnhof) hatte. Da der Bahnhof dennoch zu klein wurde, errichtete die so genannte Staatseisenbahngesellschaft (StEG), ein privates Bahnunternehmen, 1867-1870 einen neuen Staatsbahnhof, ab 1914 Ostbahnhof, im Stil der französischen Bahnhofsarchitektur. Teile des Vorgängerbaues wurden in den neuen Bahnhof integriert.

Der Neubau des Südbahnhofs nach dem Zweiten Weltkrieg veränderte die Situation neuerlich. Zuletzt als Wien Südbahnhof (Ostseite) bezeichnet, wurden die Bahnsteiggleise der Ostbahn 2009 verkürzt und verschoben und von 2012 an wegen des Baues des Hauptbahnhofs abgetragen. Am ursprünglichen Standort des Raaber Bahnhofs befindet sich nun das 2012-2016 errichtete Hauptgebäude der Erste Group Bank AG (siehe Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG).

Literatur

  • Christoph Blesl u.a.: Der Südbahnhof Wien (Fundberichte aus Österreich : Materialhefte : Reihe A : Sonderheft ; 13 ), Wien 2010
  • Wolfgang Kos / Günther Dinhobl (Hg.): Grosser Bahnhof. Wien und die weite Welt (Ausstellungskatalog des Wien Museums, in Kooperation mit dem Technischen Museum Wien), Wien 2006
  • Mihály Kubinszky: Bahnhöfe in Österreich. Architektur und Geschichte. Wien: Verlag Slezak 1986, S. 44
  • Ulrich Schefold: 150 Jahre Eisenbahnen in Österreich. München: Südwest Verlag 1986. S. 39 ff.