Werdertor-Apotheke

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Apotheke
Datum von 21. Jänner 1871
Datum bis
Benannt nach Platzbenennung "Zum Kronprinzen Rudolf"
Prominente Personen
PageID 37827
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
  • 1., Werdertorgasse 5

Frühere Adressierung
  • Zum Kronprinzen Rudolf (21 Januar 1871, bis: 25 Mai 1964)
  • Werdertor-Apotheke (25 Mai 1964)

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48° 12' 53.30" N, 16° 22' 9.78" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Adresse:Wien 1, Werdertorgasse 5

Gründung: 1871

Die Bewilligung zur Errichtung einer neuen Apotheke im Bereich der Stadterweiterungszone am Franz-Josefs-Kai und am Schottenring wurde zu einem relativ frühen Zeitpunkt, nämlich am 8. August 1870, erteilt. Als Standort wurde der "Franz-Josefs-Quai" vorgeschrieben. Entsprechend den Usancen der Zeit beauftragte der Magistrat das Gremium mit der Ausschreibung der Konzession.

Die Entscheidung fiel zugunsten von Mag. pharm. August Binder, dem der Magistrat die Personalapothekenbefugnis mit dem abgeänderten Standort Rudolfsplatz 5 verlieh. Nach vollzogener Visitation wurde die Apotheke am 21. Jänner 1871 eröffnet und erhielt in Anlehnung an die Platzbenennung das Schild "Zum Kronprinzen Rudolf".

Nach über einem Jahrzehnt klagloser Führung der Apotheke legte Binder die Personalbefugnis zurück, worauf sie vom Magistrat mit unverändertem Standort an Mag. pharm. Josef Leide verliehen wurde, der den Betrieb am 1. Juli 1881 übernahm. Am 4. Oktober 1886 folgte ihm Mag. pharm. Hermann Weißwasser, der vom Magistrat am 11. Dezember 1886 die Betriebsgenehmigung erhielt. Am 1. November 1891 wurde die Apothekenkonzession schließlich an Mag. pharm. Benno Rothziegel übertragen. Rothziegel leitete die Apotheke bis 1918 selbst, übergab die Leitung des Betriebes dann jedoch auf Grund seines angegriffenen Gesundheitszustandes an Mag. pharm. Josef Wilhelm Szapu.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Apotheke vorübergehend in Ausweichquartieren geführt. Die Konzession befand sich zu dieser Zeit in den Händen von Mag. pharm. Josef Ehrlich. Die Folgen der Kriegszerstörung waren bis in die 1960er Jahre spürbar. Noch in einem Akt von 1961 wird vermerkt, dass die wiederaufgebaute Apotheke trotz wirtschaftlicher Führung noch nicht hinreichend konsolidiert sei.

Am 19. September 1952 nahm der Magistrat die Konzessionszurücklegung durch Mag. pharm. Josef Ehrlich zur Kenntnis und übertrug diese auf Mag. pharm. Josef Wilhelm Szapu, der am 1. Dezember 1958 verstarb. Für die Dauer der Verlassenschaftsabhandlung wurde am 15. Dezember 1958 Mag. pharm. Herbert Gabler zum verantwortlichen Leiter bestellt. Am 16. Oktober 1959 meldete die Witwe von Josef Szapu, Bronislava (Bronia) Szapu, dass sie die Apotheke als Witwenbetrieb fortzuführen gedenke und am 1. Oktober 1959 Mra. pharm. Inge Weigl zur verantwortlichen Leiterin bestellt habe. Ihr folgte am 16. März 1960 Mag. pharm. Herbert Gabler nach. Erst am 8. Februar 1964 schloss Bronia Szapu mit Mag. pharm. Herbert Gabler einen Pachtvertrag ab, der eine Gültigkeitsdauer bis zum 31. März 1969 hatte, wobei ausdrücklich vermerkt wurde, dass die Pacht auch nach einem Ableben Bronia Szapus aufrecht bleiben sollte. Am 25. Mai 1964 kam es zu einer Änderung des Firmenwortlauts in "Werdertor-Apotheke Mr. Ph. J. Wilhelm Szapu / Pächter Mr. Ph. Herbert Gabler".

Besitzerliste

  • 1871–1881 August Binder
  • 1881–1886 Josef Leide
  • 1886–1891 Hermann Weißwasser
  • 1891–1918 Benno Rothziegel
  • nach 1945 Josef Ehrlich
  • 1952–1958 Josef Wilhelm Szapu, † 1. Dezember 1958
  • 1958–1959 Herbert Gabler (interimistischer Leiter für die Dauer der Verlassenschaftsabhandlung)
  • 1959–? Bronislava Szapu (Witwenbetrieb, wechselnde LeiterInnen)

Standorte

Apothekenschild

  • 1871–1964 "Zum Kronprinzen Rudolf"
  • seit 1964 "Werdertor-Apotheke"


Literatur

  • Felix Czeike: Geschichte der Wiener Apotheken. Die Apotheken im heutigen ersten Wiener Gemeindebezirk. Innsbruck: Studienverlag. Band 50, 2010, S. 455 ff.