Verkehrsregelung

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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 22.03.2015 durch DYN.krabina

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Im 18. Jahrhundert wurden verschiedenen Wacheverbänden erstmals auch verkehrspolizeiliche Aufgaben zugewiesen. So erhielt die Rumorwache 1706 das Recht, widerrechtlich parkende Wagen zu entfernen und die Ladetätigkeit in engen Gassen zu überwachen (ähnlich auch 1725).

Im späteren 18. Jahrhundert erhielten die Wachebeamten das Recht, den Verkehr durch Handzeichen zu regeln und gegebenenfalls Wagen vorübergehend an der Weiterfahrt zu hindern (1775) beziehungsweise gegen Schnellfahrer vorzugehen (1792); eine Amtsinstruktion (1785) regelte die Kontrolle der Einhaltung der Verkehrsvorschriften sowie Maßnahmen zur Flüssighaltung des Verkehrs. Die Nummerierung der Fahrzeuge sollte die Arbeit der Polizeibeamten erleichtern (Verhinderung von Fahrerflucht).

Am Anfang des 19. Jahrhunderts (napoleonische Zeit, Wiener Kongreß, Praterfahrten) erforderte der reger werdende Mietwagenverkehr immer stärkere polizeiliche Regelungen. Als am 15. Juni 1869 die "Wiener Sicherheitswache" als Ersatz für die Militärwache eingerichtet wurde, fielen ihr (immer weiter greifende) verkehrspolitische Aufgaben zu (1872 wurde eine eigene Sektion für die "Handhabung der Verordnungen für das öffentliche Lohnfuhrwerk" geschaffen). Schon frühzeitig wurde die Polizeitätigkeit durch Verkehrszeichen ergänzt (Warnungs- und Verbotstafeln).

Die Verkehrsregelung durch Handzeichen wurde (bei noch verbleibender individueller Gestaltung) 1902 geregelt, die erste Instruktion wurde 1925 erlassen (zweigeteilte Handzeichengebung "Halt" und "Fahrt", die 1927 durch die international gebräuchliche dreigeteilte Zeichengebung ersetzt wurde). Zur Regelung des Fußgängerverkehrs wurden 1928 erstmals Absperrketten und am 15. April 1929 erstmals weiße Verkehrsstreifen (Kreuzungen der Wollzeile und der Kärntner Straße mit dem Ring) angebracht; Kreisverkehre (1927: Michaelerplatz, Praterstern; 1928: Albertinaplatz) und Einbahnstraßen dienten der Verkehrserleichterung.

Literatur

  • Felix Czeike: Regelung und Sicherung des großstädtischen Straßenverkehrs seit dem 18. Jahrhundert dargestellt am Beispiel der Stadt Wien. In: Zeitschrift für Verkehrssicherheit 8 (1962), S. 268 ff.