Miguel Herz-Kestranek

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Miguel Herz-Kestranek (Foto: Rafaela Pröll)
Daten zur Person
Personenname Herz-Kestranek, Miguel
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 39284
GND 12094250X
Wikidata Q1932633
Geburtsdatum 3. April 1948
Geburtsort St. Gallen
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schauspieler, Autor, Produzent, Intendant, Veranstalter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Theater in der Josefstadt (Institution), Schauspieler, Autor, Film, Fernsehen, Rundfunk, Kabarett, Sänger, Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Bildname Miguel Herz Kestranek.jpg
Bildunterschrift Miguel Herz-Kestranek (Foto: Rafaela Pröll)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 2000)
  • Kulturehrenzeichen der Stadt Bad Ischl (Verleihung: 28. September 2006, Übernahme: 3. Dezember 2006)
  • “Konrad Mautner Preis” und Ernennung zum “Botschafter der Tracht” (Übernahme: 11. März 2008)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (Übernahme: 10. Dezember 2013)


Miguel Herz-Kestranek, * 3. April 1948 St. Gallen (Schweiz), Schauspieler, Autor.

Biografie

Miguel Herz-Kestranek stammt aus einer jüdischen Künstler- und Industriellenfamilie. Nach der Matura im Jahr 1968 absolvierte er eine Schauspielausbildung am Salzburger Mozarteum und am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Er war 1971/1972 als festes Ensemblemitglied am Burgtheater, von 1972 bis 1974 am Schauspielhaus Graz und von 1974 bis 1980 am Theater in der Josefstadt engagiert, bevor er ab 1980 freischaffend zu arbeiten begann. Bereits während der 1970er Jahre gastierte er mehrmals bei den Salzburger Festspielen, danach folgten mehrere Engagements bei den Festspielen Reichenau. Bekanntheit erlangte Herz-Kestranek als Schnitzler-Darsteller.

Ab den 1980er Jahren spielte er in zahlreichen TV- und Filmproduktionen mit. Darunter finden sich TV-Serien wie "Tatort", "Familie Merian", diverse "SOKO"-Formate, "Schlosshotel Orth", "Der Bulle von Tölz", "Kommissar Rex" sowie Film-Produktionen wie "Klimt", "Pius XII", "Die Wanderhure", "Der Bozenkrimi", "Schnell ermittelt" und eine Adaption von Joseph Roths "Radetzkymarsch". Auch arbeitet er als Präsentator von Fernsehdokumentationen, zum Beispiel für die Sendereihen "Land der Berge" und "Erfolgsgeschichten in Rot-Weiß-Rot".

Herz-Kestranek wirkt zudem als Kabarettist, Sänger, Rezitator und Entertainer auf Bühnen, in Rundfunk und Fernsehen sowie in von ihm selbst gestalteten Programmen und Formaten. Mit Soloprogrammen spielte er in Österreich, Deutschland, Israel und den USA. Auf einer Lesereise durch Israel im Jahr 1988 entstand "Vergiss das Wort, vergiss das Land", eine dokumentarische Studie über in Israel lebende österreichische Exilanten. Der Schauspieler arbeitet auch als Lektor in der "Schule des Sprechens".

Als Autor oder Herausgeber publizierte er bislang 14 Bücher. In seinem Werk beschäftigt er sich unter anderem mit seiner Familiengeschichte und seinen jüdischen Wurzeln − beispielsweise der Emigration seines Vaters während der NS-Zeit. Neben biografischen und zeitgeschichtlichen Texten verfasst er auch Humorvolles, wie seine Sammlungen von Schüttelreimen, und bezieht in Artikeln und Kommentaren zu politischen Themen Stellung, im Speziellen zur Europapolitik. Miguel Herz-Kestranek bezeichnet sich auf seiner Homepage selbst als "Grünen der ersten Stunde" und Gegner der Atomkraft. Unter anderem engagierte er sich gegen den Bau des Kraftwerkes in der Stopfenreuther Au.

Miguel Herz-Kestranek war zudem Leiter und Mitwirkender bei zwei großen Advent-Veranstaltungen: von 1999 bis 2006 beim "Salzkammergut Advent" in Bad Ischl und von 2000 bis 2004 beim "Wiener Advent" im Museumsquartier.

Miguel Herz-Kestranek ist beziehungsweise war in verschiedenen Verbänden Mitglied oder in leitender Funktion im Vorstand tätig: im Österreichischen Filmschauspielerverband (der ihn zum Ehrenmitglied machte), im Dachverband der Österreichischen Filmschaffenden, im Österreichischen P.E.N.-Club, dessen Vizepräsident er von 2000 bis 2001 war, im Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, in der Gesellschaft zur Förderung Österreichischer Advent-Kultur, in der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik als Beiratsmitglied, in der Österreichischen Gesellschaft für Exilforschung und im BürgerInnenforum Europa 2020.

Zu seinen erhaltenen Auszeichnungen und Ehrungen zählen beispielsweise das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst aus dem Jahr 2000, das Kulturehrenzeichen der Stadt Bad Ischl von 2006, 2008 die Wahl zum Botschafter der Tracht und der Konrad-Mautner-Preis sowie 2013 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Niederösterreich.

Literatur

Weblinks