Marilies Flemming

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Daten zur Person
Personenname Flemming, Marilies
Abweichende Namensform Oertl, Marilies
Titel Dr. iur.
Geschlecht weiblich
PageID 37350
GND 132907267
Wikidata Q85409
Geburtsdatum 16. Dezember 1933
Geburtsort Wiener Neustadt
Sterbedatum 7. Juli 2023
Sterbeort
Beruf Politikerin, Juristin
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW, POLAR
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (23.11.1973 bis 15.01.1987)
  • Bundesministerin für Umwelt, Jugend und Familie (01.04.1987 bis 05.03.1991)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (05.11.1990 bis 16.11.1990)
  • Abgeordnete zum Europäischen Parlament (11.11.1996 bis 19.07.2004)
  • Betraut mit der vorläufigen Leitung des Bundesministeriums für Gesundheit und Umweltschutz (21.01.1987 bis 31.03.1987)
  • Bundesministerin für Familie, Jugend und Konsumentenschutz (21.01.1987 bis 31.03.1987)
  • Generalsekretärin der Österreichischen Frauenbewegung (1977 bis 1984)
  • Bundesleiterin der Österreichischen Frauenbewegung (1984 bis 1991)
  • Präsidentin der Europäischen Frauen-Union (1987 bis 1993)
  • Obmann-Stellvertreterin des Österreichischen Seniorenbundes (1995)

  • -Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 7. Mai 1986, Übernahme: 30. Juli 1986)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 18. Dezember 1990)


Marilies Flemming, * 16. Dezember 1933 Wiener Neustadt, † 7. Juli 2023, Politikerin, Juristin.

Biografie

Die als Marilies Oertl geborene spätere Politikerin studierte nach der Absolvierung der Matura in einem Wiener Bundesrealgymnasium Rechtswissenschaften an der Universität Wien und promovierte 1959 zum Dr. iur. Daneben studierte sie auch mehrere Semester Theaterwissenschaft und betrieb in Paris und an der Universität Cambridge Sprachstudien. Danach war sie im österreichischen Akademikerbund und als Geschäftsführerin einer Filmproduktionsgesellschaft tätig.

Die politische Karriere der Juristin begann 1973, als sie für die Österreichische Volkspartei als Abgeordnete in den Wiener Landtag und in den Gemeinderat einzog. Hier war sie zuerst im Gemeinderatsausschuss für Soziales und Gesundheit und ab 1978 im Kulturausschuss tätig. Von 1977 bis 1984 bekleidete sie die Posten der Generalsekretärin der Österreichischen Frauenbewegung, von 1984 bis 1991 fungierte sie als Bundesleiterin der ÖVP-Frauenorganisation. Auf internationaler Ebene war sie 1987 bis 1993 Präsidentin der Europäischen Frauen-Union, einem Dachverband christdemokratischer Frauen. Zeitweise wirkte sie auch als Vorsitzende des überparteilichen Österreichischen Frauenringes.

Bei den Auseinandersetzungen um das geplante Kraftwerk in der Hainburger Au profilierte sich Flemming als Umweltpolitikerin und wurde in der Regierung Vranitzky II 1987 Bundesministerin für Umwelt, Jugend und Familie. Unter ihrer Führung wurden wichtige Umweltgesetze im Nationalrat verabschiedet, darunter das Smogalarmgesetz, das die Landeshauptleute zu erheblichen Einschränkungen bei ungünstigen Luftverhältnissen ermächtigt, das Chemikaliengesetz und das Luftreinhaltegesetz für Kesselanlagen, mit dem die zulässigen Emissionen grundsätzlich dem geänderten Stand der Technik angepasst und damit herabgesetzt wurden. Dazu kam die Einrichtung des Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds, des sogenannten Öko-Fonds, der sich in der Folge zu einem der wichtigsten Politikinstrumente im Umweltbereich entwickelte. Auf Grund einer Verfassungsänderung wurde mit 1. Jänner 1989 die Kompetenz für Luftreinhaltung und Abfallwirtschaft auf Bundesebene verlagert, im Umweltministerium situiert und damit die Voraussetzung für ein bundesweites Abfallwirtschaftsgesetz geschaffen.

Im März 1991 trat die Juristin wegen der fehlenden Meldung ihrer Beteiligung an der Filmproduktionsfirma ihres Mannes an den Unvereinbarkeitsausschuss zurück. Ab 1995 engagierte sie sich, zunächst als stellvertretende Bundesobfrau, im Österreichischen Seniorenbund und vertrat Österreich von November 1996 bis Juli 2004 als Abgeordnete im Europäischen Parlament. Dort war sie unter anderem in den Ausschüssen für Umweltfragen, Volksgesundheit und Verbraucherpolitik sowie für Rechte der Frau und Chancengleichheit tätig.

Weblinks