Maria Rauch-Kallat

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Daten zur Person
Personenname Rauch-Kallat, Maria
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 36281
GND 114217319
Wikidata Q1896251
Geburtsdatum 31. Jänner 1949
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Lehrerin
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW, POLAR
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Recherche
Letzte Änderung am 23.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordnete zum Nationalrat (08.08.1995 bis 28.10.1999)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (03.07.2001 bis 04.03.2003)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (30.10.2006 bis 27.10.2008)
  • Abgeordnete zum Nationalrat (01.07.2011 bis 12.09.2011)
  • Mitglied des Bundesrates (25.11.1983 bis 08.12.1987)
  • Bundesministerin für Gesundheit und Frauen (01.05.2003 bis 11.01.2007)
  • Bundesministerin ohne Portefeuille (28.02.2003 bis 30.04.2003)
  • Bundesministerin für Umwelt (01.01.1995 bis 04.05.1995)
  • Bundesministerin für Umwelt, Jugend und Familie (25.11.1992 bis 31.12.1994)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderates (09.12.1987 bis 25.11.1992)
  • Bundesleiterin der Österreichischen Frauenbewegung (1998 bis 2010)
  • Landesleiterin der Österreichischen Frauenbewegung Wien (1988)
  • Landesparteiobmann-Stellvertreterin der ÖVP Wien (1992 bis 1998)
  • Generalsekretärin der ÖVP (1995 bis 2003)
  • Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees (2009)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2007)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 22. Februar 2011, Übernahme: 9. November 2011)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1998)
  • Big Brother Award Austria (Verleihung: 2005)


Maria Rauch-Kallat, * 31. Jänner 1949 Wien, Lehrerin, Politikerin.

Biografie

Maria Rauch-Kallat absolvierte nach ihrer Matura am Realgymnasium Parhamerplatz (1967) die Ausbildung zur Hauptschullehrerin für das Fach Englisch, später auch für Russisch, Geografie und Wirtschaftskunde sowie Leibesübungen.

1967 bis 1983 an einer Wiener Hauptschule tätig, begann Maria Rauch-Kallat nach der Erblindung einer ihrer Töchter ehrenamtlich in NGOs tätig zu werden, insbesondere im Bereich der Elternselbsthilfe für sehgeschädigte Kinder. Dieses Engagement brachte sie in Kontakt mit dem Sozialen Hilfswerk (heute: Wiener Hilfswerk), dessen Leitung sie von 1983 bis 1992 übernahm. Parallel dazu begann ihre politische Laufbahn im Rahmen der Wiener ÖVP, die die sozialpolitisch engagierte Pädagogin 1983 in den Bundesrat und nach der Gemeinderatswahl 1987 in den Wiener Landtag und Gemeinderat entsandte. Dort nahm sie sich vor allem sozial- und familienpolitischer Anliegen an, wobei ihre Initiativen von behindertenfreundlichen Maßnahmen im Straßenraum bis hin zu Fragen des Drogenkonsums reichten. 1988 wählte sie die Wiener ÖVP-Frauenbewegung zu ihrer Landesleiterin; daneben baute sie den "Club Alpha", eine Art überparteilicher politischer Akademie für Frauen, auf und engagierte sich ehrenamtlich in Behindertenorganisationen.

Nach dem angekündigten Rückzug Heinz Willes als Landesparteiobmann der Wiener ÖVP bewarb sich Maria Rauch-Kallat im Sommer 1992 um dessen Nachfolge. In den Gremien wurde jedoch dem Personalberater Bernhard Görg der Vorzug gegeben und Rauch-Kallat avancierte zur Landesparteiobmann-Stellvertreterin (bis 1998). Nur wenige Monate später, im November 1992, wurde sie als Bundesministerin für Umwelt, Jugend und Familie in die österreichische Bundesregierung (Kabinett Vranitzky III) berufen. Nach der Nationalratswahl 1994 blieb sie im Kabinett Vranitzky IV weiter für Umweltagenden zuständig, während die Jugend- und Familienagenden in ein neues Ressort überführt wurden. Als Umweltministerin beschleunigte sie die Umweltförderungsvergabe und setzt die von ihrer Vorgängerin Marilies Flemming initiierte Verpackungsverordnung um. Das österreichische Modell der Mülltrennung mit hohen Sammel- und Recyclingquoten galt als internationales Vorzeige-System. Als Jugend- und Familienministerin engagierte sie sich besonders gegen Kindesmissbrauch.

Im Frühjahr 1995 bestellte der neu gewählte ÖVP-Bundesparteiobmann Wolfgang Schüssel Maria Rauch-Kallat zur Generalsekretärin der Partei. In dieser Funktion blieb sie acht Jahre lang tätig, ehe sie im Februar 2003 im Kabinett Schüssel II zur Bundesministerin für Gesundheit und Frauen avancierte. In ihre Amtszeit fallen etwa die Einführung der E-Card oder die Reform der Pflegeberufe. Die Bestellung von 9 Millionen Grippemasken durch ihr Ministerium anlässlich einer Grippeepidemie im Jahr 2006 wurde vom Rechnungshof kritisiert.

Von 1995 bis 1999, von 2001 bis 2003 sowie nach ihrem Ausscheiden als Ministerin von 2006 bis nach der Nationalratswahl 2008 und von Juli bis September 2011 war sie Abgeordnete zum Nationalrat. In ihrer Zeit als Gesundheitsministerin wurde ihr der Negativpreis "Big Brother Award Austria 2005" verliehen; die nominierenden Organisationen begründeten ihre Entscheidung mit der angeblichen "schleichenden Verwandlung von Staatsbürgern in gläserne Patienten" durch die Einführung der E-Card. Schlagzeilen machte Maria Rauch-Kallat kurz vor ihrem Ausscheiden aus der Politik mit ihrem konsequenten Eintreten für das Wort "Töchter" in der Bundeshymne, auch gegen Widerstände in der eigenen Partei.

Innerparteilich fungierte die Wienerin von 1998 bis 2010 als Bundesleiterin der Österreichischen Frauenbewegung. Darüber hinaus war beziehungsweise ist sie unter anderem auch Vizepräsidentin der Frauenorganisation der Europäischen Volkspartei, Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees (ÖPC, seit 2009) sowie Präsidentin mehrerer bilateraler Freundschaftsgesellschaften. Seit 2018 ist sie auch im Vorstand der Österreichischen Sporthilfe vertreten.

Nach ihrem Ausscheiden aus der Politik (endgültig 2011) absolvierte Maria Rauch-Kallat eine Ausbildung zur Unternehmensberaterin (MBA) und gründete in Wien die mrk Diversity Management GmbH, die sie bis heute leitet.

Quellen

Literatur

Weblinks