Kiki Kogelnik

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Daten zur Person
Personenname Kogelnik, Kiki
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 37172
GND 118973037
Wikidata Q1741200
Geburtsdatum 22. Jänner 1935
Geburtsort Graz
Sterbedatum 1. Februar 1997
Sterbeort Wien
Beruf Bildende Künstlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Angewandte Kunst (Verleihung: 1995)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1998)

Kiki Kogelnik, * 22. Jänner 1935 Graz, † 1. Februar 1997 Wien, österreichische Pop-Art-Künstlerin (Malerei, Bildhauerei, Graphik, Skulptur).

Biographie

Kiki Kogelnik verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Bleiburg in Kärnten. 1954 begann sie ein Studium in Wien an der Hochschule für angewandte Kunst und war in Kurt Schwarz‘ Graphikklasse sowie Hans Knesls Klasse für Bildhauerei. Nach einem Jahr wechselte sie an die Akademie der Bildenden Künste und wurde Schülerin bei Albert Paris Gütersloh (Malerei) und Herbert Boeckl. Bereits während der Studienjahre gehörte Kogelnik gemeinsam mit Arnulf Rainer, Wolfgang Hollegha, Josef Mikl, Markus Prachensky und Maria Lassnig zum Kreis der jungen Avantgarde um die Galerie nächst St. Stephan unter der Leitung von Monsignore Otto Mauer. Sie nahm an ersten Gruppenausstellungen der Galerie teil und präsentierte abstrakte Werke, die zum Teil von Serge Poliakoff der École de Paris beeinflusst waren.

Entscheidend für Kogelniks Werdegang war ihr Aufenthalt in Paris 1958/1959. Sie war zuvor dem Informel und dem Abstrakten Expressionismus nahe gestanden, doch als sie danach Sam Francis in die USA folgte, fand sie um 1961 zu einer gänzlich neuen Ausdrucksform. Sie verbrachte ein Jahr in Santa Monica, Kalifornien, und zog 1962 nach New York. Dort wurde sie Teil einer eng befreundeten Künstlergruppe, der Roy Lichtenstein, Claes Oldenburg, Andy Warhol, Larry Rivers, Tom Wesselmann, Joan Mitchell, Robert Rauschenberg, Jasper Johns und andere angehörten. Durch ihre extravaganten Outfits und Kopfbedeckungen wurde Kogelnik selbst zum wandelnden Happening.

Die Künstlerin begann auch mit Figuren und Symbolen zu arbeiten. Manche der frühen Arbeiten erinnern an Fotogramme – fotografische Abdrücke der direkt auf dem beleuchteten Film platzierten Objekte. Wie bereits in ihrer abstrakten Phase sollte die Fläche des Bildträgers betont und Dreidimensionalität zurückgedrängt werden. Bereits in den 1960er Jahren entwickelte Kogelnik dafür die für sie charakteristische Reduktion des Körpers auf seine Umrisslinie. In dieser Zeit begann sie sich auch mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft zu beschäftigen. Gleichzeitig begann Kiki Kogelnik immer öfter mit neuen Materialien. Ab 1962 erstellte sie “Porträts“ ihrer inzwischen immer berühmter werdenden Freunde, indem sie deren Silhouetten auf Packpapier festhielt. Ihre Arbeit war in dieser Zeit stark von den Farben und Materialien der Pop Art beeinflusst.

1966 heiratete Kogelnik in London den Onkologen George Schwarz; nach der Geburt ihres Sohnes kehrte sie 1967 nach New York zurück.

1969 konzipierte Kogelnik ein “Moonhappening“ in der Wiener Galerie nächst St. Stephan. Während der Liveübertragung der Mondlandung von Apollo 11 produzierte sie eine Serie von mondthematischen Siebdrucken. In den 1970er Jahren begann die Künstlerin ihre “Women“-Werke und befasste sich mit einer Kritik der Rolle der Frau in der Werbung. Feministische Themen mit Ironie, Humor und Pop-Ästhetik anzugehen, war einzigartig in Kogelniks Arbeit zu dieser Zeit. 1974 begann sie gelegentlich mit Keramik zu arbeiten und benützte die plastische Form als Erweiterung der Bildfläche. Im Werkzyklus “Expansions“ benützte sie keramische Elemente, die zusammen mit der Leinwand als Gesamtwerke gezeigt wurden. 1978 produzierte sie einen Kurzfilm mit dem Schriftsteller und Punkmusiker Jim Carroll in einer Rolle.

In späteren Werken wurde der menschliche Körper immer mehr fragmentiert und manipuliert, bis in den 1990er Jahren ein Großteil der Arbeiten sehr abstrahierte Gesichter zeigte. 1994 begann Kiki Kogelnik erstmals mit Glas in Murano zu arbeiten und in der Folge entstanden auch die ersten Arbeiten in Bronze. In dieser Zeit produzierte die Künstlerin eine Serie von Glas¬skulpturen, Zeichnungen und Grafiken, in denen sie Kommerz und dekorative Themen im Bereich der Kunst kommentieren wollte.

Kiki Kogelnik starb an den Folgen eines Krebsleidens und wurde in Bleiburg beigesetzt. Die Österreichische Galerie Belvedere zeigte 1998 eine umfassende Retrospektive. Bis heute werden ihre Werke immer wieder im Rahmen nationaler wie internationaler Ausstellungen gezeigt. Nach dem Tod der Künstlerin wurde die “Kiki Kogelnik Foundation“, eine amerikanische Privatstiftung mit Sitz in Wien und New York gegründet. Diese bewahrt und archiviert den künstlerischen Nachlass von Kogelnik und unterstützt Ausstellungs- und Forschungsaktivitäten.

2011 wurde in Wen-Donaustadt der Kiki-Kogelnik-Weg nach der Künstlerin benannt.

Literatur

Weblinks