Kaiserhaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1550
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 24532
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Wolfgang Wirsig: Wiener Hofnamen
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Letzte Änderung am 27.01.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Wallnerstraße 3

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48° 12' 33.47" N, 16° 22' 1.63" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Kaiserhaus (1., Wallnerstraße 3; ursprünglich Palais Lamberg), entstand aus zwei Häusern. Das dem Kohlmarkt näher gelegene war Mitte des 16. Jahrhunderts ein in Liechtensteinschem Besitz befindliches Freihaus, 1587 war Jobst Josef von Thurn sein Eigentümer. Aus dem Besitz der Thurnschen Familie gelangte es vor 1668 an den Landmarschall Graf Sprinzenstein, der später auch das Nachbarhaus erwarb. Dieses, "Beim Panzer" genannte, stand zwischen dem erwähnten Freihaus und dem Kanzleibad, gehörte 1566 dem Panzermacher Michael Mayer und hatte seither wiederholt seine Besitzer gewechselt. Sprinzenstein vereinigte die Häuser und erbaute an ihrer Stelle Ende des 17. Jahrhunderts das im Inneren luxuriös eingerichtete Palais. Carl Joseph Graf Lamberg-Sprinzenstein ließ es 1730 (vielleicht nach Entwürfen Joseph Emanuel Fischers von Erlach) erneuern und verkaufte es am 13. Februar 1740 an den Gemahl Maria Theresias, Franz Stephan von Lothringen. Seither hieß das Gebäude im Volksmund "Kaiserhaus". Franz Stephan konnte sich hier, losgelöst vom Zeremoniell in der Hofburg, seinen Finanzgeschäften und der Verwaltung seiner Güter sowie seinen numismatischen Sammlungen widmen, aber auch Vertraute und Freunde empfangen. 1765 erbte Joseph II. das Haus und verkaufte es an Franz Ulrich Fürst Kinsky. Die Säle des Palais stammen teils (mit Wandschmuck in Weißgold, Supraporten und bemerkenswerten Öfen) aus der Zeit um 1760, andere entstanden nach Entwürfen von Johann Henrici 1797, weitere Räume wurden um 1846 ausgestaltet (damals wurde auch die Fassade verändert). Der Altar der ehemaligen Kapelle des Palais befindet sich in Kranichberg.

Literatur

  • Alfred Schrötter R. von Rauhwegen: Zur Geschichte des Kaiserhauses. In: Monatsblatt des Altertums-Vereines zu Wien 10 (1911-1913), S. 220 ff.
  • Mitteilungen k. k. Central-Commission. 1919, S. 66 ff.
  • Renate Zedinger: Hochzeit im Brennpunkt der Mächte – Franz Stephan von Lothringen und Erzerzogin Maria Theresia. In: Schriftenreihe Österreichische Gesellschaft zur Erforschung der Geschichte des 18. Jahrhunderts 3 (1994), S. 124 f.
  • Margarete Girardi: Wiener Höfe einst und jetzt. Wien: Müller 1947 (Beiträge zur Geschichte, Kultur- und Kunstgeschichte der Stadt Wien, 4), S. 69
  • Justus Schmidt / Hans Tietze: Dehio Wien. Wien: A. Schroll 1954 (Bundesdenkmalamt: Die Kunstdenkmäler Österreichs), S. 71
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 550
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 368